Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

14. PiA-Politik-Treffen

Am 29. September 2018 fand in Frankfurt am Main das 14. PiA-Politik-Treffen (PPT) unter dem Motto „Money Money Money“ statt. Für den VPP nahmen Dr. Johanna Thünker und Martin Wierzyk an dem Treffen teil.

Nach einer kurzen Einführung in den aktuellen Stand der Reform des Psychotherapeutengesetzes durch Ariadne Sartorius startete das 14. PPT mit einem Vortrag von Dr. Anke Walendzik vom Lehrstuhl für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen. Dr. Walendzik befasste sich mit den Gestaltungs- und Finanzierungsmöglichkeiten einer ambulanten Weiterbildung zum Erwerb der Fachkunde, die sich an ein potenzielles Direktstudium anschließen würde, und machte deutlich, dass eine Vielzahl verschiedener Modelle vorstellbar sei. Hierbei kontrastierte sie vor allem eher modulare Systeme der Ausbildung, in denen sich die Ausbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbstständig ihre Ausbildungselemente bei unterschiedlichen „Anbietern“ wie Kliniken, Instituten und Einzelpraxen organisieren müssen, mit eher strukturierten Ansätzen, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ein Weiterbildungsinstitut und dessen Curriculum binden. Auch in Bezug auf die Finanzierung der Ausbildung sei laut Dr. Walendzik eine Vielzahl von Optionen denkbar: Die Möglichkeiten reichten von staatlicher Finanzierung über die Einbindung von Krankenkassen oder Rentenversicherungen bis hin zur Teilfinanzierung durch die PiA selbst. Insbesondere die Aussicht, dass PiA direkt oder indirekt in die Finanzierung der Weiterbildung eingebunden werden könnten, stieß unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des PPT auf großen Unmut.

Im Anschluss an eine kurze Kaffeepause berichtete Katharina Simons von der Arbeit bisheriger Pia-Politik-Treffen. Ihre Darstellung wurde durch Berichte von Vertreterinnen und Vertretern der wichtigsten strategischen Partnerinnen und Partner des PPT ergänzt. Hierbei erläuterte Mechthild Leidl die Arbeit der Bundeskonferenz der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (BuKo), Kerstin Suede berichtete von der Arbeit der PiA AG in der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Gesa Götte von der PiA AG der Psychologie-Fachschaften-Konferenz (PsyFaKo).

Nach einer erholsamen Mittagspause beschäftigte sich das PiA-Politik-Treffen mit den Möglichkeiten konkreter Verbesserungen der Bezahlung und den derzeitigen Arbeitsbedingungen der PiA. Karl-Wilhelm Höffler vom Vorstand der hessischen Psychotherapeutenkammer berichtete von den Entwicklungen bei der Vergütung der PiA in der Praktischen Tätigkeit 1/2, die beim hessischen Psychiatrieträger Vitos arbeiten. Dort sei inzwischen zumindest eine minimale Bezahlung flächendenkend möglich. Sabine Maur von der Psychotherapeutenkammer in Rheinland-Pfalz referierte zu den Möglichkeiten, wie eine Psychotherapeutenkammer die bessere Bezahlung von PiA in der praktischen Tätigkeit fördern könne. Obgleich sie deutlich machte, dass die Verbesserung der finanziellen Situation der PiA für die Landespsychotherapeutenkammern ein wichtiges Anliegen sei, stellte sie auch klar, dass die Kammern aus ihrer Sicht nur über wenige Möglichkeiten für eine tatsächliche Einflussnahme verfügten. Schließlich berichtete Franca Utz von den erfolgreichen Protesten der PiA in Baden-Württemberg, durch die es gelungen sei, einheitliche Tarifbedingungen für PiA an den Universitätskliniken Baden-Württembergs zu erstreiten.

In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich mit den Themen: „Wie kann die Vergütung der Praktischen Tätigkeit jetzt verbessert werden?“, „Wie kann die Vergütung der Praktischen Ausbildung verbessert werden?“, „Erarbeitung von Mindestanforderungen für eine Übergangsregelung“ sowie „Planung konkreter Aktionen“. Die Themen des Tages wurden diskutiert und konkrete Anwendungen und Forderungen erarbeitet, die im Anschluss dem Plenum präsentiert wurden.

Das 14. PiA-Politk-Treffen endete nach einer Feedbackrunde mit dem Ausblick auf das 15. PiA-Politik-Treffen im kommenden Jahr. Hierfür werden Dr. Johanna Thünker und Martin Wierzyk für den VPP im Organisationsteam mitarbeiten.

Martin Wierzyk