LFV Berlin
Die Wahl zum neuen Kammervorstand in Berlin fand bei der konstituierenden Sitzung der Delegiertenversammlung am 3. September 2009 statt. Da nicht alle Listen und Bereiche der psychotherapeutischen Versorgung angemessen im Vorstand vertreten sein würden, wurde vor der Wahl über eine Erhöhung der BeisitzerInnenzahl im Vorstand auf sieben diskutiert. Dies wurde aber mehrheitlich abgelehnt.
Zum Präsidenten wurde erneut Michael Krenz von der Liste Berliner Forum Psychotherapie, Psychodynamische Verfahren und Psychoanalyse mit einer Zweidrittel-Mehrheit (32 von 45 Stimmen) gewählt. Es war vor der Wahl klar, dass die Mehrheitskoalition aus Forum und Vereinigung den Vorstand wieder stellen wollte.
Zusätzlich warb Michael Krenz für Prof.Armin Kuhr von der Liste ‚Ausbruch und Reform‘ (dgvt) als Beisitzer im Vorstand, da er für neue Versorgungsformen stehe, die für Berlin wichtig seien und von den anderen Listen nicht in der Weise kompetent vertreten würden. Das Bündnis für psychische Gesundheit kämpfte mit Eva Schweitzer-Köhn trotzdem um dieses BeisitzerInnenamt, v.a. mit der Begründung, dass sie im Gegensatz zu Armin Kuhr, der seine wesentlichen Aktivitäten in Niedersachsen hat, in Berlin und der Berliner Berufspolitik seit langem verwurzelt ist. In ihrer Wahlrede trat sie für die Anerkennung der Vielfalt der Psychotherapieverfahren, den Ausbau der Psychotherapie außerhalb der Richtlinien, für Mindeststandards bei Verträgen der Neuen Versorgungsformen, gegen die Einführung der Online-Anbindung mit der elektronischen Gesundheitskarte und für die Intensivierung der Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen ein. Eva Schweitzer-Köhn erhielt 16 Ja-Stimmen, es gab zwei Enthaltungen und eine ungültige Stimme, d.h. sie hat auch vereinzelte Mitglieder der Mehrheitskoalition überzeugen können. Prof. Kuhr wurde mit 26 Ja-Stimmen gewählt.
Heinrich Bertram, Spitzenkandidat des Bündnis, wurde als Vertreter für
die öffentliche Versorgung, Psychiatrie und KJHG mit 37 Ja-Stimmen in den
Vorstand gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder: Dorothee Hillenbrand
erneut als Vizepräsidentin (34 Ja-Stimmen), Dr. Renate Degner (30 Ja-Stimmen),
beide von der Liste Vereinigung Berliner Psychotherapeuten) und Christoph Stößlein
(38 Ja-Stimmen) für die Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, denen
satzungsgemäß ein Sitz im Vorstand zusteht.
Neu in den Vorstand gewählt wurde Pilar Isaac-Candeias von der Liste Forum
(37 Ja-Stimmen).
Die Delegiertenversammlung wählte außerdem aus ihrer Mitte zehn Abgeordnete, die das Land Berlin auf dem Bundespsychotherapeutentag vertreten (Heinrich Bertram und Dr. Manfred Thielen vom Bündnis) und die Vorsitzenden der zu bildenden Ausschüsse in der Psychotherapeutenkammer Berlin. Hier hat das Bündnis zwei von sieben AusschusssprecherInnen erhalten: den Ausschuss Psychotherapie in Institutionen (PTI) leitet künftig Mathias Bujarski, der Ausschuss für Berufsordnung, Ethik, Patienten- und Menschenrechte war heiß umkämpft mit drei BewerberInnen. Eva Schweitzer-Köhn, die den Ausschuss bereits mehrere Jahre geleitet hatte, konnte sich mit 18 Stimmen durchsetzen.
Das Bündnis wird weiter konstruktiv-kritisch mitarbeiten in der Kammer und seine Positionen einbringen, gestaltend oder auch oppositionell mit Minderheitenvoten wie in der letzten Legislaturperiode z.B. gegen die Beitragserhöhung. Wir werden darauf achten, dass der Beitrag des Bündnis zur Kammerpolitik in dieser Legislaturperiode deutlicher auch nach außen sichtbar wird.
www.psychotherapeutenkammer-berlin.de/show/2777908.html
Eva Schweitzer-Köhn
18.9.2009