Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Newsletter Mai 2014

BERUFSPOLITISCHES

Gegen die Streichung psychotherapeutischer Praxissitze
Der VPP im BDP wendet sich entschieden gegen einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der zu einer Streichung neu geplanter Praxissitze vor allem im Osten Deutschlands führen könnte. Aufgrund der langen Wartezeiten war geplant, in ländlichen Regionen mehr Psychotherapeuten zuzulassen: Ausgeschrieben sind derzeit insgesamt 237,5 zusätzliche Praxissitze. Ein Beschluss des G-BA vom 17. April 2014 fordert nun jedoch die Einbeziehung der psychiatrischen Institutsambulanzen in die Bedarfsplanung. Zwei psychiatrische Institutsambulanzen sollen wie eine psychotherapeutische Praxis eingehen. Dies würde eine Streichung etwa jedes fünften neu ausgeschrieben Praxissitzes bedeuten.
Lesen Sie mehr: vpp.org/meldungen/14/140530_gba.html

Expresszuschlag für schnelle Depressionsbehandlung
Ein Selektivvertrag zwischen der AOK Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen gibt Krankengeldbeziehern den Vorrang bei der Depressionsbehandlung. Explizites Ziel ist dabei neben der Heilung beziehungsweise Linderung der Symptomatik die schnelle Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit – und damit natürlich die Beendigung des Krankengeldbezugs. Aufgrund eines neu eingeführten Überweisungsvorbehalts, der Definition des Behandlungserfolgs allein über die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit sowie die ethisch bedenklichen Zahlungen einer Erfolgsprämie betrachtet der VPP die Vereinbarung als ein Beispiel für die misslungene Entwicklung von Selektivverträgen nach § 73a SGB V.
Lesen Sie mehr: vpp.org/meldungen/14/140520_expresszuschlag.html

Eckpunktepapier zur Reform der Psychotherapieausbildung
Die Delegiertenkonferenz des BDP verabschiedete im Mai 2014 unter maßgeblicher Beteiligung des VPP ein Eckpunktepapier zur Reform der Psychotherapieausbildung. Der VPP begrüßt den Beschluss des BDP und freut sich, dass er dazu seinen Beitrag leisten konnte.
Lesen Sie die BDP-Pressemitteilung: www.bdp-verband.de/bdp/presse/2014/07_pia.html

Neue Online-Datenbank zum Personzentrierten Ansatz
Die wohl größte virtuelle Datenbank zum Personzentrierten Ansatz ist online: Die Website stellt einen umfangreichen Fundus an wissenschaftlichen Fachpublikationen zur Verfügung und ist damit vor allem Psychotherapeuten, Beratern und Ausbildungskandidaten eine wertvolle Hilfe bei der Recherche. Derzeit enthält sie mehr als 11.000 Einzeleinträge, die die Nutzer über eine Suchfunktion erfassen können. Die gefilterten Ergebnisse verweisen auf weitere verwandte Publikationen, zum Beispiel auf Texte desselben Autors oder Herausgebers sowie Übersetzungen. Über verschiedene Suchfilter können auch komplexere Abfragen gestartet werden.
Zur Datenbank: www.pce-literature.org

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Berlin
Punktwerte 4/2013

Auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin wurden die Punktwerte der einzelnen Leistungen aus der Abrechnung des Quartals 4/2013 veröffentlicht. Die nicht-genehmigungspflichtigen Leistungen – außer den probatorischen Sitzungen – wurden nicht mit dem Orientierungspunktwert (OPW) vergütet. Dieser ist im entsprechenden Quartal auf 10 Cent festgelegt worden. Im Gegenzug wurden die Punktzahlen der einzelnen Leistungen im Einheitlichen Bewertungsmaßstab angepasst, da diese Veränderung kostenneutral zu erfolgen hatte. Der VPP prüft, ob gegen die Vergütung der nicht-genehmigungspflichtigen Leistungen, die nicht mit dem OPW erfolgte, Widerspruch eingelegt werden sollte.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/berlin/14/140505_punktewert.html

AOK-Betreuungsstrukturvertrag
Am Betreuungsstrukturvertrag der AOK Nordost können auch Psychologische Psychotherapeuten teilnehmen. Diese Teilnahme umfasst zusätzliche Leistungen (ersichtlich aus dem Vertrag im Anhang § 3), für die eine zusätzliche Vergütung vorgesehen ist.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/berlin/14/140522_vertrag.html

Widerspruch gegen Honorarbescheid
Auf der Internetseite des Landesfachverbands Berlin finden interessierte Leser eine Vorlage für den Widerspruch gegen den Honorarbescheid für das Quartal 4/2013.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/berlin/14/140523_widerspruch.pdf

LFV Hamburg
Widersprüche gegen Honorarbescheide zukünftig kostenpflichtig

Wie andere Kassenärztliche Vereinigungen (KV) hat die KV Hamburg eine Gebühr auch für begründete Widersprüche eingeführt. Ihre Gebührenordnung sieht vor, dass ab Mai 2014 – also erstmals für den Honorarbescheid 4/2013 – für jeden innerhalb von sechs Monaten abgelehnten Widerspruch eine Gebühr von 100 Euro fällig wird. Da die meisten Widersprüche in Hamburg von Psychotherapeuten eingelegt werden, sprach sich der VPP in der Vertreterversammlung ebenso wie der beratende Fachausschuss Psychotherapie entschieden gegen die Einführung dieser Gebühr aus. Auf der Internetseite des Landesfachverbands Hamburg finden interessierte Leser die daraufhin eingeführten Regelungen für Musterklagen sowie die nun gültigen einheitlichen Mustertexte für Honorarwidersprüche.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/hamburg/14/140526_widerspruch.html

LFV Mitteldeutschland
Informationsveranstaltung für neu zugelassene Psychotherapeuten in Naumburg

Am 16. Juni 2014 lädt der VPP-Landesfachverband Mitteldeutschland nach Naumburg (Domplatz 21) zu einer Informationsveranstaltung für neu zugelassene Psychotherapeuten. Ab 16:30 Uhr erwartet die Teilnehmer eine kurze Darstellung von Softwareanbietern zur Praxis-Software, ab 18 Uhr eine Gesprächsrunde mit Nina Pflugradt (niedergelassene Psychotherapeutin, Dozentin und Supervisorin) zum Thema „Alltag in einer Psychotherapiepraxis“. Es wird die Möglichkeit geben, Fragen zu allen Themen zu stellen: unter anderem zum Praxisablauf und zur Praxisorganisation, zur Dokumentation und Abrechnung, zur Schweigepflicht, zu Anforderungen, möglichen Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten. Geplant ist, dass auch ein Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt vor Ort sein wird, um zu rechtlichen Fragen und zur Abrechnung Auskunft zu erteilen. Um eine vorherige Anmeldung für die Veranstaltung per E-Mail wird gebeten.
Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Informationsveranstaltungen für neu zugelassene Psychotherapeuten in Magdeburg und Erfurt
Auch in Magdeburg und Erfurt plant der VPP-Landesfachverband Mitteldeutschland Informationsveranstaltungen für neu zugelassene Psychotherapeuten. Bei Interesse wenden sich interessierte Mitglieder bitte an Juliane Sim.
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Workshop zum Patientenrechtegesetz
Am 7. Mai 2014 organisierte und veranstaltete Juliane Sim in Unterwellenborn einen Workshop zum „Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten“, dem sogenannten Patientenrechtegesetz (§§ 630a bis 630h im Bürgerlichen Gesetzbuch). In kollegialer Runde erörterte die in eigener Praxis niedergelassene Psychologische Psychotherapeutin die Neuerungen des Artikelgesetzes aus dem Jahre 2013. Ein weiterer Workshop zu diesem Thema ist derzeit in Leipzig geplant. Zudem besteht bei ausreichender Teilnehmerzahl die Möglichkeit von Workshops an weiteren Veranstaltungsorten.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/mitteldeutschland/140519_workshop.html

LFV Nordrhein-Westfalen
Kammerwahlen in Nordrhein-Westfalen

Aktuell finden in Nordrhein-Westfalen Kammerwahlen statt. Der VPP wird dabei im Regierungsbezirk Arnsberg mit der Liste „PsychotherapeutInnen WL“ unter anderem durch Robin Siegel und Peter Müller-Eikelmann vertreten sein, in Detmold mit der Liste „PsychotherapeutInnen OWL“ und in Düsseldorf, Köln und Münster mit der Liste „PsychotherapeutInnen NRW“.
Lesen Sie mehr: www.psychotherapeutinnen.info

Neuwahlen des Vorstands
Auf der Mitgliederversammlung des VPP-Landesfachverbands Nordrhein-Westfalen wurde am 5. April 2014 der bisherige Vorstand, bestehend aus Uschi Gersch, Hanna Comes, Claudia Hartmann und Sarah Owega, der das Ende seiner Legislaturperiode erreicht hatte, verabschiedet. In den neuen Vorstand wurden Robin Siegel als erster Vorsitzender und Sarah Owega als zweite Vorsitzende gewählt. Der neue Vorstand bedankt sich herzlich bei seinen Vorgängern für die engagierte Arbeit und insbesondere bei Uschi Gersch für ihr unermüdliches Engagement in der Berufspolitik.

Fortbildungen zum Thema Online-Therapie
In Bielefeld fand am 22. März 2014 eine Fortbildung zum Thema „Online-Therapie“ statt, die in Zusammenarbeit mit dem APP organisiert wurde. Diese Veranstaltung wurde vom VPP am 5. April 2014 in Köln und am 27. Mai 2014 in Dortmund wiederholt und informierte über aktuelle Angebote sowie Studienergebnisse und regte interessante Diskussionen zur Frage der therapeutischen Beziehung an. Der neue Vorstand des VPP-Landesfachverbands Nordrhein-Westfalen freut sich über Anregungen für weitere Veranstaltungen in der Region und lädt Kollegen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, herzlich zu Vorstandssitzungen ein.
Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

LFV Rheinland-Pfalz
Kostenerstattung als Alternative

Die rheinland-pfälzische Landesgruppe des BDP sowie der VPP-Landesfachverband nehmen Stellung zu den langen Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz in Rheinland Pfalz. Die Wartezeit betrage derzeit durchschnittlich 14,2 Wochen und sei damit noch höher als der Bundesdurchschnitt von 12,5 Wochen. Eine Alternative sei die Kostenerstattung gemäß § 13,3 SGB V, also die Therapie bei einem nicht zur kassenärztlichen Versorgung zugelassenen, aber gleichermaßen hoch qualifizierten Psychotherapeuten. Dennoch sei es weiterhin erforderlich, die Bedarfsplanung zu reformieren, um so eine insgesamt angemessene psychotherapeutische Versorgung aller Patienten zu gewährleisten.
Lesen Sie die gemeinsame Erklärung:
vpp.org/verband/lfv/rheinlandpfalz/140527_wartezeiten.html

Mitgliederversammlung
Der Landesfachverbandes Rheinland Pfalz lädt am Samstag, den 11. Oktober 2014, nach Mainz zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung. Ab 10 Uhr erwartet die Teilnehmer neben den anstehenden Neuwahlen des Vorstands des Landesfachverbands wieder ein anregendes Rahmenprogramm, in dem Fachreferenten zu den wichtigen Fragen des Berufsstandes Auskunft geben werden. So wird unter anderem Johannes Zimmermann von der Universität Kassel zum Thema „Persönlichkeitsdiagnostik im DSM-5“ sprechen und dabei das neue „hybride“ Klassifikationsmodell und dessen Vorteile sowie auch offene Fragen erläutern.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/rheinlandpfalz/140430_mv.html

TERMINE

Reform der Psychotherapieausbildung: Wege – Risiken – Nebenwirkungen
Am 25. Juni 2014 veranstaltet der VPP zusammen mit anderen Verbänden im Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin eine Fachtagung zum Thema „Reform der Psychotherapieausbildung: Wege – Risiken – Nebenwirkungen“. Die Veranstaltung soll sich mit dem aktuellen Diskussionsstand auseinandersetzen. Inhaltliche Positionen zu Berufsbild und Kompetenzerwerb sollen unterschiedliche Modelle künftiger Ausbildungsstrukturen prüfen helfen. Alle Interessierten aus Fachöffentlichkeit und Politik sind herzlich eingeladen, gemeinsam die aktuellen Fragen des Reformprozesses zu diskutieren.
Weitere Informationen: vpp.org/meldungen/14/dateien/140528_fachtagung.pdf

2. AGHPT-Kongress: Zeitkrankheit Depression
Vom 25. bis 29. September 2014 findet an der Freien Universität Berlin der 2. Kongress der Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT) statt. Unter dem Titel „Zeitkrankheit Depression“ sollen aktuelle Perspektiven der Humanistischen Psychotherapie präsentiert und diskutiert werden.
Die Online-Anmeldung ist über die Homepage der AGHPT möglich.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.aghpt.de/index.php/kongress2014

Hypnotherapie in der Depressionsbehandlung
In Zusammenarbeit mit Metaforum Deutschland lädt der VPP am 8. und 9. November 2014 zu einem internationalen Workshop mit Michael D. Yapko nach Berlin. Michael D. Yapko ist für die Weiterentwicklung der Hypnose vor allem bei Depressionen international bekannt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden. Er hat mehrere Standardwerke zur Hypnose verfasst und lehrt auf diesem Gebiet seit mehr als drei Jahrzehnten. VPP-Mitglieder erhalten bei einer Anmeldung bis zum 15. August 2014 einen Sonderpreis von 325 Euro (danach 350 Euro).
Weitere Informationen und Anmeldung: www.metaforum-deutschland.de