Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter August 2013

BERUFSPOLITISCHES

Mehr Fehltage durch Suchterkrankungen
In ihrem im August 2013 veröffentlichten aktuellen Fehlzeiten-Report warnt die AOK vor der Zunahme von Suchterkrankungen in der Bevölkerung. Demnach sei die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage, die durch die Einnahme von Suchtmitteln verursacht würden, in den vergangenen zehn Jahren um rund 17 Prozent angestiegen: Von 2,07 Millionen Fehltagen im Jahr 2002 auf 2,42 Millionen Fehltage im Jahr 2012. Nach wie vor seien es Suchtmittel wie Alkohol und Tabak, die zur Mehrzahl der Arbeitsausfälle führten. Aber auch neue Suchtmittel wie leistungssteigernde Substanzen seien auf dem Vormarsch. Der VPP verweist in diesem Zusammenhang auf die guten psychotherapeutischen Präventions- und Therapiemöglichkeiten bei Suchterkrankungen.
Lesen Sie mehr: vpp.org/meldungen/13/130828_fehltage.html

Psychotherapeuten am unteren Ende der Einkommensskala
Der VPP mahnt die schon lange überfälligen Einkommensverbesserungen bei den Psychotherapeuten an. Den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge verdienen Psychologische Psychotherapeuten mit einer Kassenpraxis immer noch weniger als halb so viel wie niedergelassene Ärzte. Zwar ist der durchschnittliche monatliche Reinertrag seit dem Jahr 2007 um 22 Prozent auf 61.000 Euro je Praxisinhaber gestiegen, dennoch befinden sie sich – trotz des vergleichbaren Arbeitseinsatzes – weiterhin weit abgeschlagen am unteren Ende der Einkommensskala.
Lesen Sie mehr: hvpp.org/meldungen/13/130828_einkommen.html.

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Baden-Württemberg
Kammerwahl in Baden-Württemberg
Vom 17. Oktober bis 18. November 2013 wird die Vertreterversammlung der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg (BW) neu gewählt. Der VPP-Landesfachverband BW will auch in 2013 zusammen mit der BDP-Landesgruppe mit einer eigenen Liste – „Kompetenz und Vielfalt“ – um die Gunst der Wähler ringen. Wir wollen vor allem unsere Kompetenz als Psychologen in die Waagschale werfen. Als Garant für den Zusammenhang von Psychologie und Psychotherapie treten wir entschieden dafür ein, dass die Psychotherapie erstens wissenschaftlich fundiert und zweitens im Zusammenhang mit der Psychologie als Leitwissenschaft betrieben werden muss.
Aus diesen Grundsätzen heraus wollen wir konkrete Berufspolitik gestalten. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Freier Zugang zwischen Patient und Psychotherapeut und Ablehnung von Modellen der Zuweisung durch andere (denn nur in der Beziehungsgestaltung zwischen Therapeut und Patient wird Psychisches sichtbar und behandelbar)
  • Abbau von Fremdbestimmung und Bürokratie
  • Angemessene Vergütung, die sich an der tatsächlichen Arbeitszeit orientiert, nicht an fremden Modellen (Aufwertung der Probatorik; angemessene Bezahlung des Gutachterberichtes usw.)

Weitere Informationen werden ab Mitte September auf der Webseite des VPP-Landesfachverbands BW zu lesen sein.

Mitgliederversammlung und Fortbildung
Der VPP-Landesfachverband Baden-Württemberg lädt seine Mitglieder am 28. September 2013 ab 10 Uhr zur Mitgliederversammlung in die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart (Rosenbergstrasse 40) ein. Die Veranstaltung wird mit einer Fortbildung verbunden, welche sicher breites Interesse finden wird: Der Rechtsanwalt des BDP, Herr Jan Frederichs, Experte für das Psychotherapeutenrecht, stellt die aktuellen rechtlichen Hintergründe der Themen Patientenrechtegesetz und Schweigepflicht vor und steht anschließend für Fragen zur Verfügung. Diese Fortbildung ist zur Akkreditierung mit vier Punkten beantragt und steht allen BDP Mitgliedern und solchen, die es werden wollen, offen. Nach einem kurzen Imbiss schließt sich die Mitgliederversammlung an, deren Tagesordnung auch auf der Webseite des Landesfachverbandes zu finden ist: vpp.org/verband/lfv/baden/2013/130812_mv.html

LFV Niedersachsen
Einladung zum Landespsychotherapeutentag
Am 7. Dezember 2013 findet wie jedes Jahr der Landespsychotherapeutentag des Landesfachverbands Niedersachsen im Hanns-Lilje-Haus in Hannover statt. Am Vormittag ist der verbandspolitische Teil mit Mitgliederversammlung geplant. Für den Nachmittag wird eine psychotherapeutische Fortbildung mit Akkreditierung angeboten. Weitere Informationen und Anmeldung unter:
VPP-LFV Niedersachsen
Vorsitzender Heiner Hellmann
Struckberg 33, 28790 Schwanewede
oder: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

LFV Rheinland Pfalz
Einladung zur Mitgliederversammlung

Der VPP-Landesfachverband Rheinland-Pfalz lädt am Samstag, den 19. Oktober, ab 10 Uhr zur Jahresmitgliederversammlung ein. Die Veranstaltung statt in den Räumen 106/107 der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (Isaac-Fulda-Allee 14, Mainz). Nach einer Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden Marcus Rautenberg eröffnet Dr. Burkhard Hoellen mit dem REVT-Fachvortrag „Albert Ellis – eine Hommage zum 100. Geburtstag“ das Programm. Am Nachmittag wird – anschließend an die Mitgliederversammlung – der Justiziar des BDP, Jan Frederichs, zum Thema „Praxisabgabe, Praxiskauf, Versorgungsstrukturgesetz” sprechen.
Weitere Informationen und Anmeldung: vpp.org/verband/lfv/rheinlandpfalz/130830_mv.html

Entsperrungen in Rheinland Pfalz – neue Zulassungsmöglichkeiten
Bis zum Erreichen des Überversorgungsgrades von 110 Prozent sind folgende Planungsbereiche entsperrt: Altenkirchen (Westerwald), Birkenfeld, Cochem-Zell, Donnersbergkreis, Kusel, Rhein-Hunsrück-Kreis, Vulkaneifel und Westerwaldkreis (Quelle: Ärzteblatt Rheinland-Pfalz; Ausgabe 8/2013). Weitere Informationen sind über die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zu erhalten

TERMINE

Symposium zum 20-jährigen Bestehen des VPP im BDP
Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens lädt der VPP am 9. September 2013 alle interessierten Kollegen zu einem Symposium mit dem Titel „Zwischen Mythos und Manual – Zukunft der Psychotherapie in Deutschland“ nach Berlin. Von 11 bis 19 Uhr können sich Praktiker, Wissenschaftler, Politiker und Vertreter der Krankenkassen austauschen und die entscheidenden Fragen rund um die Zukunft des Berufsstandes diskutieren. Das Symposium will einen kritischen wie wertschätzenden Austausch anstoßen, die Arbeit an der Definition des Gegenstands der Psychotherapie sowie an einem Berufsbild der Psychotherapeuten, das die derzeitige Praxis wie die notwendige Entwicklung abbildet, fördern.
Weitere Informationen und Anmeldung: vpp.org/meldungen/13/130712_zukunft.html

Berliner Aktionswoche der Seelischen Gesundheit
Vom 10. bis 20. Oktober 2013 findet wieder die Berliner Aktionswoche der Seelischen Gesundheit statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Seelische Gesundheit im Alter“. Psychische Erkrankungen bei älteren Menschen nehmen stark zu: Im Bereich der Depressionen, der hirnorganischen Störungen, der Belastungsstörungen, aber auch bei den Angst- und Persönlichkeitsstörungen sowie den Suchterkrankungen. Dennoch gerät die seelische Gesundheit von älteren Menschen nur langsam in den Blick der Öffentlichkeit.
Die Berliner Woche der Seelischen Gesundheit bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen: In den vergangenen Jahren haben sich weit über 100 Berliner Einrichtungen und Organisationen mit ihren Aktivitäten präsentiert und beteiligt.
Weitere Informationen:aktionswoche.seelischegesundheit.net

SONSTIGES

Marcus Rautenberg im Interview
„Man verliert den Bezug zur Freiheit“ – so betitelt der Radiosender Bayern 2 seinen Beitrag zur Entlassung von Gustl Ferdinand Mollath. Dieser war im August 2013 nach siebenjähriger Zwangsunterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung überraschend entlassen worden. Es ist ein Fall der die Medien beschäftigt: Wie konnte es zu dem falschen Urteil kommen? Wieso dauerte es bis zur Aufklärung so lange? Und auch: Wie ergeht es einer Person, die nach siebenjährigem Freiheitsentzug plötzlich und unvorbereitet entlassen wird? Zu letzterer Frage nimmt Marcus Rautenberg, Bundesvorsitzender des VPP im BDP, im Beitrag von Bayern 2 Stellung – und beleuchtet damit auch die persönlichen Schwierigkeiten, mit denen entlassene Strafgefangene generell zu kämpfen haben.
Hören Sie den Beitrag unter: www.br.de