Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter Februar 2012

BERUFSPOLITISCHES

Tropfen auf den heißen Stein: Bundesweit 177 neue Sitze für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
Am 16. Februar 2012 beschloss der  Gemeinsame Bundesausschuss Ärzte und Krankenkassen (GBA), den Anteil der kassenzugelassenen Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie künftig zu erhöhen. Geplant ist die Schaffung von 177 neuen Kassensitzen. „Die Zahlen werden eine geringfügige Verbesserung der unzureichenden psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen bringen“, sagte Eva-Maria Schweitzer-Köhn, VPP-Vorsitzende. „Es war überfällig, hier zu handeln und die Zahlen anzupassen.“
Zur ausführlichen Meldung: www.vpp.org/meldungen/12/120218_tropfen.html

Gesetzesentwurf Patientenrechtegesetz liegt vor
Am 16. Januar 2012 stellten Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr gemeinsam den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten (Patientenrechtegesetz) vor.
Die geplanten Vorgaben in der Übersicht:

  • Neue gesetzliche Regelungen zum Behandlungsvertrag zwischen Patient und Heilberufler. Zusätzliche Informationspflichten und Transparenz in der Aufklärung über Kosten, die nicht übernommen werden.
  • Umfassende Aufklärungspflichten,  rein schriftliche Aufklärung reicht nicht.
  • Dokumentationspflichten: Gesetzliches Recht des Patienten auf Akteneinsicht, Pflicht zur vollständigen und sorgfältigen Dokumentation der Behandlung.
  • Beweislastumkehr der Haftung bei Fällen schwerwiegender Behandlungsfehler.
  • Sanktionen für Verletzung von Verfahrensvorschriften, z.B. Nichteinhaltung von Fristen.
  • Patientenorganisationen sollen in die Bedarfsplanung eingebunden werden.

Eine ausführliche Einschätzung des VPP zum Patientenrechtegesetz finden Sie in der kommenden Ausgabe von report psychologie (April ?).

Mal eben schnell Deprexis anwerfen - und die Depression verschwindet?
Der VPP sieht die Kooperation der Krankenkasse DAK zur Unterstützung der Studie der Universität Bielefeld zur Erforschung der Wirksamkeit des Softwareprogrammes „Deprexis“ der GAIA AG kritisch.
Zur vollständigen Stellungnahme: www.vpp.org/meldungen/12/120215_dak.html 

KBV-Gutachten bestätigt das Problem des Versorgungsbedarfs und stößt Diskussionen um die richtigen Lösungen an
„In der ambulanten Versorgung von Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen besteht ein erheblicher Versorgungsbedarf.“ Das stellt der am 16. Januar 2012 von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) vorgelegte Zwischenbericht zum Gutachten „Zur ambulanten psychosomatischen/psychotherapeutischen Versorgung in der kassenärztlichen Versorgung in Deutschland – Formen der Versorgung und ihre Effizienz“ fest. Der VPP sieht sich durch die Daten des Zwischenergebnisses insgesamt in seiner Position bestärkt. Die Lösung der Versorgungsengpässe kann jedoch nicht in einer eigenen Bedarfsplanungsgruppe für Fachärzte für psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder in Selektivverträgen bestehen, wie dies in einigen Kommentaren zum Zwischenbericht vorgeschlagen wird.
Lesen Sie den ausführlichen Kommentar zum Zwischenergebnis des KBV Gutachtens in der kommenden Ausgabe von report psychologie (April?).

Ausstellung mehrerer Überweisungen zwecks Psychotherapie-Probesitzungen möglich
Es häufen sich derzeit Anfragen von Kollegen, die von Schwierigkeiten ihrer Patienten berichten, von ihren Hausärzten mehrere Überweisungsscheine in einem Quartal zum Psychologischen Psychotherapeuten ausgestellt zu bekommen. Es gibt dazu eine eindeutige Formulierung auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Demnach darf der Arzt dem Patienten, z. B. bei Therapeutenwechsel, mehrfach eine Überweisung ausstellen, so dass der Patient die Praxisgebühr nicht mehrmalig bezahlen muss.
Quelle: www.kvberlin.de/20praxis/70themen/praxisgebuehr/frage5_ueberweisung.html#frage_5

ÜBAG? ÜBAG! Vortrag des VPP-Justitiars zu ÜBAG jetzt neu im Mitgliederbereich
VPP-Justitiar Jan Frederichs informierte im Rahmen der Mitgliederversammlung des Landesfachverbands Berlin/Brandenburg am 25. Januar 2012 über die Möglichkeiten der „überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft“. Informationen rund um die ÜBAG stehen jetzt im passwortgeschützten Mitgliederbereich zur Verfügung.
www.vpp.org/mitglieder/infos/2012/120126_praxisweitergabe.pdf

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Bayern: Bündnis „Qualität durch Vielfalt“ kann vier Sitze erringen
Bei der Wahl zur 3. Amtsperiode standen vier Wahlvorschläge zur Auswahl, „Psychotherapeuten-Bündnis“, „Bayerns Vielfalt Vereinte PsychotherapeutInnen“, „Integrative Liste Psychotherapie“ und „Qualität durch Vielfalt“ (www.qualitaet-durch-vielfalt.de/blog/). Die wahlberechtigten Psychologischen Psychotherapeuten konnten insgesamt 37 Stimmen vergeben. Wahlberechtigt waren 4.512 Psychologische Psychotherapeuten und 990 Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,3%. Am 15. März 2012 wird die konstituierende Sitzung der neu gewählten Delegiertenversammlung stattfinden. Im Rahmen dieser Sitzung wird u. a. auch der neue Vorstand gewählt.
 Weitere Informationen finden Sie hier: www.ptk-bayern.de/ptk/web.nsf/id/li_kammerwahl_ergebnisse.html

LFV Rheinland-Pfalz: Wahl der Psychotherapeutenkammer erfolgt
Vom 10. Januar bis 24. Januar 2012 konnten die Mitglieder der Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz ihre Stimme abgeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 51%. Zur Wahl hatten sich die Listen Timo, Transparenzliste , Interessenvertretung ambulante Verhaltenstherapie und DPtV-Liste. Die Liste Timo wurde für 5 der 25 Kammersitze gewählt.
Hier finden Sie weitere Details zum Wahlergebnis: www.lpk-rlp.de/web/nk_data/201202011328093872288866_pdf1.pdf

LFV Baden-Württemberg: Honorarwiderspruch Quartal 3/2011
Der VPP empfiehlt, Widerspruch gegen den Honorarbescheid der KV Baden-Württemberg für das 3. Quartal 2011 einzulegen. Die Honorarverteilung in der KV Baden-Württemberg benachteiligt nach wie vor die nicht-genehmigungspflichtigen Leistungen, auch wurde die Honorarhöhe für die genehmigungspflichtigen Leistungen bisher nicht an die Honorarhöhe der Vergleichsarztgruppen angepasst.
Weitere Informationen und einen Mustertext finden Sie unter: www.vpp.org/verband/lfv/baden/2012/120213_widerspruch.html

LFV Berlin/Brandenburg: Neuer Vorstand gewählt
Auf der Mitgliedsversammlung des Landesfachverbands am 25. Januar 2012 wurden die neuen Mitglieder des Vorstands gewählt. Vorstandsvorsitzender ist Jean-Baptiste Rossilhol, stellvertretende Vorstandsvorsitzende Cristina Cretulescu. Als Beisitzer wurden Karl Mollenhauer, Irina Hecker, Ulrike Brockhaus-Brenne, Heinrich Bertram und Eva-Maria Schweitzer-Köhn gewählt.
Das Protokoll der Sitzung finden Sie hier: www.vpp.org/verband/lfv/berlin/12/120130_protokoll.pdf
Berlin: Ebenfalls online verfügbar sind jetzt die Quartalspunktwerte nach Versorgungsbereichen für das dritte Quartal 2011: www.vpp.org/verband/lfv/berlin/12/120125_punktwert.pdf

PiA

PiA Aktivitäten verbändeübergreifend vernetzen
Am 15.3. findet in Berlin ein verbändeübergreifendes Treffen zu den Perspektiven für die PiA-Politik statt, auf dem ein gemeinsamer Konsens-Fahrplan für die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen erstellt werden soll.
Uhrzeit: 10.00 – 16.00
Ort: Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6a, 14057 Berlin
Wer teilnehmen möchte, sende bitte eine kurze E-mail an Jean Rossilhol (Beisitzer im Bundesvorstand VPP): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weitere Informationen finden Sie unter: www.vpp.org/meldungen/12/120223_pia.html

Berliner PiA Aktivisten fordern Gespräch von Gesundheitsminister Bahr ein
Mitglieder des Aktivitstennetzwerks PiA (Psychotherapeuten in Ausbeutung) haben Gesundheitsminister Bahr um einen Termin gebeten, um ihm die gesammelten Unterschriften zur Unterstützung de Resolution für die PiA persönlich übergeben zu können.
Zum Brief an Gesundheitsminister Bahr:
www.vpp.org/meldungen/12/dateien/120213_brief_an_bahr.pdf

VERANSTALTUNGEN

Anmeldung noch möglich: AVP-Symposium zum Thema „Therapeutische Passung“
Unter dem Titel „Therapeutische Passung“ veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Ausbildungsinstitute und VPP für wissenschaftlich begründete Psychotherapieausbildung (AVP) ihr zweites Symposion am 17. März 2012 in Berlin. Die Qualität der psychotherapeutischen Beziehung ist maßgebend für den Behandlungserfolg. Die Passung von Therapieform, Therapeut und Patient bestimmen das Zustandekommen einer tragfähigen psychotherapeutischen Arbeitsbeziehung. PiA und Studenten der Psychologie sind von der Anmeldegebühr befreit (entsprechende Nachweise sind beizufügen).
Nähere Informationen finden Sie hier: www.vpp.org/avp/110502_symposium.html

Psychologie boomt! Norddeutscher Psychologentag
Die BDP Landesgruppen Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern laden am 17. März 2012 zum Norddeutschen Psychologentag in das Gästehaus der Universität Hamburg.
Sie können sich anmelden unter: 
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kongress „Sozialpsychologie des Kapitalismus“
Vom 1. bis zum 4. März 2012 lädt die Neue Gesellschaft für Psychologie an die Freie Universität Berlin ein, um den „Faden des Denkens eines Psychologen wieder aufzugreifen, der vor mehr als einer Generation darum bemüht war, worum es uns auch heute geht: den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang von Ökonomie, Politik, Kultur, Soziales und Psyche zu denken: Peter Brückner (1922-1982).“. Geplant sind Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Konflikt- und Problemlagen aus Psychologie und Gesellschaftswissenschaften.
Nähere Informationen finden Sie hier: www.vpp.org/meldungen/12/dateien/120207_kongress.pdf

Kongress „Humanistische Psychotherapie - Einheit und Vielfalt“
Am Freitag, den 12. und Samstag, den 13. Oktober 2012 findet in der Freien Universität Berlin zum ersten Mal in Deutschland ein Kongress zum gesamten Spektrum der Humanistischen Psychotherapie statt.
Er wird veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie, der auch der VPP im BDP angehört.
Nähere Informationen finden Sie hier: www.aghpt.de/index.php/kongress