Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter April 2012

Berufspolitisches

AVP nimmt Stellung zum Artikel "Universitäten können punkten" im Deutschen Ärzteblatt
Unausgewogene Berichterstattung wirft in einer Stellungnahme der AVP, eine dem VPP angeschlossene Arbeitsgemeinschaft psychotherapeutischer Ausbildungsinstitute, einer Autorin des Deutschen Ärzteblatts vor. Im Artikel "Universitäten können punkten" wird aus Sicht des AVP zu einseitig einer universitären Direktausbildung in der Psychotherapie das Wort geredet. Lesen Sie die ausführliche Stellungnahme von Prof. Dr. Dipl.-Psych. Rainer Sachse, Institut für Psychologische Psychotherapie:
www.vpp.org/avp/newsletter/

BDP-Positionspapier zur Direktausbildung
Zahlreiche aktuelle Änderungen in der Hochschullandschaft und altbekannte Probleme bei Vergütung und Status der Psychotherapeuten in Ausbildung machen eine Novellierung der Ausbildung dringend erforderlich, so der Tenor des BDP-Positionspapiers. Allerdings gilt: "Veränderungen sind notwendig und möglich – auch ohne Direktausbildung.", so der Leiter der Arbeitsgruppe, BDP-Vizepräsident Heinrich Bertram. Denn der BDP befürchtet, dass bei den derzeit diskutierten Modellen zur Direktausbildung die Fehler, die bei der medizinischen Ausbildung gemacht wurden, wiederholt werden könnten. Eine Verengung des Horizonts der Therapieausbildung solle vermieden werden, heißt es seitens des BPD.
Pressemeldung des BDP: www.bdp-verband.de
Positionspapier der Arbeitsgruppe (PDF): www.bdp-verband.de

Studie der AOK plus Sachsen: Jedes vierte Kind ist psychisch krank
Rolf Steinbronn, Vorsitzender des Vorstandes der AOK PLUS nennt die Zahlen „schier unfassbar“. 22.768 Kinder bis 12 Jahre wurden 2010 in Thüringen wegen einer psychischen Erkrankung ambulant behandelt, das entspreche jedem vierten Kind. Für 3,5 Millionen Euro wurden allein an AOK-PLUS-Versicherte unter 18 Jahren Psychostimulanzien verordnet.“Schier unfassbar“ findet Eva Schweitzer-Köhn, Bundesvorsitzende des VPP allerdings ebenfalls die Geldmengen, die in Psychostimulantien versenkt werden. "Für 3,5 Mio. € könnten 43.210 Therapiestunden durchgeführt werden.", so Schweitzer-Köhn. Das bedeute 1005 Std./ Woche zusätzlich zu den vorhandenen Kapazitäten. "Nimmt man eine 1 Stunde Therapie pro Woche an, könnten also ca. 1000 Kinder mehr behandelt werden als jetzt." Laut einer BPtK-Studie sei die Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz in Thüringen mit 17,5 Wochen am zweithöchsten in Deutschland, nur noch übertroffen von Mecklenburg-Vorpommern mit 18 Wochen. "Sollte das Geld nicht besser in Therapie investiert werden, anstatt Kinder mit Psychostimulantien mit nicht absehbaren Neben- und Folgewirkungen funktionsfähig zu machen?" frag Eva-Maria Schweitzer-Köhn.
Pressemeldung der AOK plus: www.aokplus-online.de

Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers als stellvertretendes Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie berufen
Die Bundespsychotherapeutenkammer informierte, dass der Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer Herrn Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers als stellvertretendes Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie berufen hat. Herr Prof. Dr. Schweitzer-Rothers war von mehreren Landespsychotherapeutenkammern und psychotherapeutischen Fachgesellschaften vorgeschlagen worden und tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Jochen Eckert an, der mit seinem Rücktritt zum 31. März 2012 aus dem Wissenschaftlichen Beirat  ausgeschieden ist. Prof. Dr. Schweitzer-Rothers hat seine Berufung durch den Vorstand der BPtK angenommen und wirkt damit ab sofort im Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie mit. "Der VPP wünscht Prof. Jochen Schweitzer-Rothers alles Gute und gutes Gelingen in seiner neuen Funktion", so Eva-Maria Schweitzer-Köhn, Vorsitzende des Bundesvorstands des VPP. Besonders zufrieden könne der VPP sein, dass ein Vertreter der systemischen Therapie, also eines bisher - noch - nicht sozialrechtlich zugelassenen Verfahrens Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat wird.

Neue psychotherapeutische Fachliteratur 2012: Was ist für Sie spannend?
Die Buchmesse Leipzig eröffnet die Lesesaison 2012 und auch die Redaktion des report psychologie sichtet ihr Programm an Fach-Rezensionen für 2012. Die Fülle psychotherapeutischer Fachliteratur ist riesig. Damit Sie im report psychologie  Rezensionen zu Fachbüchern lesen, die Sie spannend und relevant finden, bittet die Redaktion um Vorschläge. Infrage kommt in 2011 und 2012 erschienene Fachliteratur rund um Methoden und Praxis der Psychotherapie und empirische therapeutische Forschung, allerdings keine allgemeinpsychologischen Sachbücher oder psychologischen Ratgeber. Bitte schicken Sie uns eine E-Mail mit Vorschlägen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Wer schon einmal die aktuellen Verlagsprogramme nach Anregungen durchstöbern möchte, kann es z.B.mit folgenden Links probieren:
Springer Verlag
Thieme Verlag
Beltz Verlag
Vandenhoek Verlag
Pabst Verlag
Klett Cotta Verlag

PiA im VPP

Bessere Vernetzung der Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA): Bundeskonferenz PiA verabschiedet Leitlinie und fordert mehr Mitsprachemöglichkeiten der PiA
Die Bundeskonferenz PiA hat auf ihrer 6. Tagung umfangreiche Leitlinien für eine bessere Vertretung der PiA beschlossen. Robin Siegel, VPP-PiA Sprecher und Sprecher der Bundeskonferenz PiA sieht die Ergebnisse der 6. Buko als wichtigen Schritt hin zu einer besseren Repräsentation der PiA bei der Einflussnahme auf die Ausbildungsbedingungen:
Der ausführliche Bericht: www.vpp-pia.de

6. Bundeskonferenz PiA fordert Mitgliedschaft und Rechte in den Landespsychotherapeutenkammern
Derzeit sind die Mitgliedschaftsrechte in den Landespsychotherapeutenkammern für Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) völlig unterschiedlich geregelt. Die 6. Bundeskonferenz PiA stellt daher die Forderung nach kostenloser Mitgliedschaft mit aktivem und passivem Wahlrecht sowie Antrags- und Rederecht auf den Delegiertenversammlungen der Landespsychotherapeutenkammern für die PiAs.
Ausführliche Informationen finden Sie hier: www.vpp-pia.de

Aus den Landesfachverbänden

LFV Baden-Württemberg: Einladung zur Mitgliederversammlung am 5.5. in Karlsruhe
Statt Vorstandsarbeit – Arbeitsgruppen! Mit einem neuen Konzept zur gemeinsamen Arbeit lädt der Landesfachverband Baden-Württemberg nach Karlsruhe ein. Ziel ist, ein passives Versorgungsdenken als Verbandsmitglied durch eine gemeinsame Arbeit an Fachthemen zu ersetzen. Bisher liegt schon Interesse an folgenden Themen vor: Selektivverträge, Kostenerstattung, kein Qualitätsmanagement für Kleinpraxen, Wahlen, Internet-Austausch und Honorarverträge. Eine erste Arbeitsgruppe zur Anerkennung der Gesprächspsychotherapie existiert bereits. Der Landesfachverband hofft auf Interesse an und Engagement für diese neue Form der Zusammenarbeit.
Veranstaltungsort: Ibis Hotel Karlsruhe, Poststraße 1, von 10.30 bis 13 Uhr.
Nähere Informationen finden Sie unter: www.vpp.org

LFV Berlin: Kein "Closed-Shop" bei der Weiterbildung - PTK Berlin beschließt Weiterbildungsordnung
Nach dem Beschluss eines Weiterbildungsgesetzes durch den Berliner Senat stand für die Sitzung der Delegiertenversammlung der Berliner Psychotherapeutenkammer am 8.3. das Thema Weiterbildungsordnung auf der Tagesordnung. Beschlossen wurde mit knapper Mehrheit, die Weiterbildungsordnung außer für wissenschaftlich anerkannte auch für wissenschaftlich begründete Psychotherapieverfahren zu öffnen.
Eva Schweitzer-Köhn berichtet zu den Hintergründen und möglichen Auswirkungen dieses Beschlusses:
www.vpp.org

LFV Berlin: Rundmail zum Thema Weitergabe eines Vertragsarztsitzes
Aufgrund des hohen Interesses hat der Vorstand des LFV Berlin in einem Beitrag wichtige Informationen rund um die Weitergabe eines Vertragsarztsitzes zusammengestellt. Geplant sind zu diesem Thema weitere Informationsveranstaltungen durch den Landesfachverband.
Hier die relevanten Informationen: www.vpp.org

LFV Nordrhein-Westfalen: Gründung Arbeitsgruppe Privatpraxen
Die Arbeitsgruppe "Privatpraxen" des Landesfachverbandes Psychologischer Psychotherapeuten NRW möchte mit Kolleginnen und Kollegen in Köln und Umgebung ein Netzwerk gründen, in dem Fragen aus dem Berufsalltag geklärt und Ihre und unsere Interessen besser vertreten werden können. Als Auftaktveranstaltung laden wir alle approbierten Kolleginnen und Kollegen und interessierte PiAs herzlich am 14.6.2012 um 17 Uhr in die Räumlichkeiten der KV Köln in der Sedanstr. 10-16 ein. Rechtsanwalt Jan Frederichs wird einen Vortrag zu den Besonderheiten der Privat- und Kostenerstattungspraxis halten, im Anschluss kann über die Fachfragen diskutiert werden. Danach folgt ein gemeinsames Kennenlernen und Planung weiterer Veranstaltungen bei einem Imbiss. Bitte melden Sie sich bei Frau Jaschinski (Landesgeschäftsstelle des BDP, Sektion VPP NRW) unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Fax 0 59 62-87 34 95) bis zum 14.5.2012 an.

LFV Nordrhein-Westfalen: Einladung zum Landespsychotherapeutentreff
Der Verband Psychologischer Psychotherapeuten NRW lädt Sie herzlich ein zum Landespsychotherapeutentreff "Quo vadis Psychotherapie?": ein gemeinsamer Tag mit Fortbildung, Diskussion und kollegialem Austausch und Kennenlernen im zentral gelegenen Maternushaus in Köln am 05.05.2012. Das Programm startet um 08:30 Uhr mit aufeinander aufbauenden Schwerpunkten, in denen Sie zwischen folgenden Themen wählen können: EMDR, Schematherapie, körperorientierte Gestalttherapie und Traumatherapie. Am Nachmittag diskutieren wir in einer Zukunftswerkstatt das Thema "Quo vadis Psychotherapie?" und am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Buffet und live Jazz-Konzert. Bitte melden Sie sich bei der Geschäftsstelle unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Fax 0 59 62-87 34 95) bis zum 15.4.12 an. Die Verpflegungspauschale beträgt für BDP-Mitglieder 35 Euro. Die Zertifizierung als Fortbildung ist bei der PTK NRW beantragt.

LFV Saarland: Inge Neiser zur Vizepräsidentin der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes gewählt
Am 19.3.12 wurde VPP-Mitglied Inge Neiser mit großer Mehrheit in der Vertreterversammlung der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes zur neuen Vizepräsidentin für den Rest der Amtsperiode bis Ende 2013 gewählt. Der bisherige Vizepräsident war aus persönlichen Gründen zuvor zurückgetreten. Die kleine Psychotherapeutenkammer im Saarland hat derzeit knapp 500 Mitglieder, der Vorstand besteht aus fünf Personen. Der Präsident und eine Beisitzerin sind für die Angestelltenliste angetreten, eine KJP-Vertreterin, ein Beisitzer und Inge Neiser vertreten die gemeinsame Liste von BDP/VPP und GwG. (www.ptk-saar.de)
Der Bundesvorstand des VPP gratuliert herzlich und wünscht Inge Neiser gutes Gelingen in ihrem neuen Amt!

Veranstaltungshinweise

Kongress für Humanistische Psychotherapie in Berlin am 12./13. Oktober
Am 12. Und 13. Oktober findet unter dem Motto "Einheit und Vielfalt" der Kongress für Humanistische Psychotherapie in der Urania in Berlin statt. Auf dem Kongress werden die Vertreter der Verfahren und Verbände der Humanistischen Psychotherapie in Vorträgen und Workshops ihre Arbeit vorstellen. Special Guest wird Irvin Shalom sein, mit dem per Live-Video-Schaltung ein Gespräch zum Thema "Reisegefährten: Psychotherapie als existenzielle Begegnung" stattfinden wird.
Nähere Informationen und Anmeldung: www.aghpt.de