In einer Londoner Studie mit ca. 85.000 Teilnehmenden ergaben sich Hinweise auf kognitive Defizite nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Nach ersten Studienergebnisse drohe offenbar ein IQ-Verlust um durchschnittlich 8,5 Punkte sowie eine vorzeitige Alterung um bis zu zehn Jahre. Zu letzterem Schluss käme auch eine aktuell noch laufende Studie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel zu Langzeitfolgen. Diese ersten Ergebnisse würden denen der Auswirkungen von Influenza-Viren ähneln.
Die Studie „Deutschland-Barometer Depression“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe fokussierte indes die Folgen von Corona-Maßnahmen. Ca. 50% der an Depression Erkrankten haben im ersten Lockdown massive Einschränkungen in der Behandlung der Erkrankung erlebt. Für einen kleineren Teil der Patienten waren Telefon- und Videosprechstunden eine gute Alternative. Die Studie zeige weiterhin, dass 74% der Menschen mit Depressionen den Lockdown im Frühjahr als bedrückend empfanden (gegenüber 59% in der Allgemeinbevölkerung). Menschen in einer depressiven Phase hätten zum Beispiel fast doppelt so häufig unter einer fehlenden Tagesstruktur (75%) und Grübelei (89%) gelitten als die Allgemeinbevölkerung (39% und 41%). In der häuslichen Isolation seien depressiv Erkrankte zudem deutlich häufiger tagsüber im Bett geblieben (48% vs. 21%). 43% von ihnen gab an, dass es zu Konflikten und Streit gekommen sei (gegenüber 18%).
Ausgerechnet ein Anti-Depressivum soll wiederum bei der Behandlung von Corona behilflich sein. Das Institut für Medizinische Biochemie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) fand, dass Fluoxetin, ein SSRI, sowohl die Aufnahme von Sars-CoV-2 Viren in die Zellkultur als auch ihre Weiterverbreitung hemme, ohne dabei Zellen oder Gewebe zu beschädigen. Auch Amidaron und Imipramin aus der Gruppe der FIASMA würden die Aufnahme und Verbreitung von Sars-CoV-2 in der Zelle hemmen. Die Schwere einer Corona-Erkrankung könnte somit vermutlich verringert werden.