Pünktlich zur Eröffnung der Medizin-IT-Messe conhIT im April 2015 in Berlin fordern Vertreter der Biotechnologie-Industrie Anpassungen am Entwurf des geplanten E-Health-Gesetz: Sie wollen die Daten, die künftig auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert werden, für ihre Geschäfte nutzen. Berufsverbände, Juristen und Datenschützer reagierten empört.
Dr. Silke Lüder, Sprecherin der Aktion „Stoppt die e-Card“, stellte das Missverhältnis im geplanten E-Health-Gesetz heraus: Während Ärzte und Patienten unter Androhung finanzieller Strafen zur Teilnahme an dem Projekt verpflichtet werden, wittern Pharma- und Medizin-IT-Unternehmen lukrative Geschäftsfelder.
IT-Sicherheitsexperten betonten erneut, dass die dezentrale Speicherung und der vermeintliche Schutz sensibler Patientendaten ein „Irrglaube“ sei.
Und in welchem Umfang Unternehmen bereit und willens sind, so genannten Meta-Daten für ihre Zwecke zu nutzen, zeigten nicht zuletzt die Skandale um die NSA und Co.
Auch der VPP im BDP warnte wiederholt vor der Missbrauchsgefahr im Zusammenhang mit der eGK. Patienten, die sich in einer seelischen Notlage befinden, dürfen nicht aus Angst vor dem Missbrauch ihrer Daten eine dringend notwendige therapeutische Behandlung scheuen. Vertrauen und die Schweigepflicht bilden die Grundlage der psychotherapeutischen Arbeit. Diese dürfe nicht verwässert werden.
Die gesamte Pressemitteilung des Bündnisses „Stoppt die e-Card“ finden Sie online hier.