Die Änderungen der Bereiche, die sexuelle Gesundheit, sexuelle Störungen, und Geschlechtsinkongruenz betreffen, waren in der 11. Revision der »International Classification of Diseases« (ICD-11) groß. Die Konsequenzen dieser Änderungen sind weitreichend - für die Psychotherapie und psychologische Beratung, für Forschung und Lehre, und nicht zuletzt für unseren gesellschaftlichen und politischen Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Diversität. Die Referentin Juliette Marchewka, Klinische Psychologin mit Zusatzzertifikat „Interdisziplinäre Geschlechterstudien“ von der Universität Potsdam, bietet einen Überblick darüber, welche konkreten Änderungen in den relevanten Diagnosebereichen der ICD vorgenommen wurden, und warum. Sie erörtert die Logik hinter den Revisionen anhand wissenschaftlichem Fortschritt, sozialem Wandel und der Weiterentwicklung menschenrechtlicher Standards. Im Fokus hierbei werden folgende Bereiche der ICD-11 sein:
1) Das neu geschaffene Kapitel der »Sexuellen Gesundheit«, die Neukonzeption der Diagnose »Geschlechtsinkongruenz« sowie Änderungen in den Bereichen »Sexuelle Funktionsstörungen« und »Sexuelle Schmerzstörungen«
2) Änderungen im Bereich der Paraphilien
3) Die Abschaffung u. a. der Diagnosen zu sexueller Aversion und der ehemaligen F66-Kategorie zu Störungen in Verbindung mit sexueller Entwicklung und sexueller Orientierung.
Im Anschluss werden Fragen der Teilnehmer*innen beantwortet und relevante Punkte diskutiert.
Moderation: Dipl.-Psych. Dr. Johanna Thünker
Die Fortbildung ist eine Veranstaltung der Vierverbände NRW.