Die Honorare der Psychotherapeuten liegen weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der verschiedenen Abrechnungsgruppen. Dies geht aus dem Jahresbericht zur Entwicklung des Honorarumsatzes aus vertragsärztlicher Tätigkeit und der Gesamtvergütung für das Jahr 2013 hervor.
Deutlich geringere Umsätze
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtet in ihrem gesetzlich vorgeschriebenen Honorarbericht den durchschnittlichen Honorarumsatz aller Vertragsärzte. Dieser betrug im Jahr 2013 205.357 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerungsrate von 2,1 Prozent. Deutlich unter dem Durchschnitt lagen dabei die Zuwächse der (ärztlichen und psychologischen) Psychotherapeuten: Sie betrugen lediglich 1,4 Prozent und führten zu einem durchschnittlichen Honorarumsatz von 73.294 Euro. „Der Zuwachs des Honorarumsatzes ist unter anderem in der Ausbudgetierung der probatorischen Sitzungen begründet“, heißt es im Bericht (S. 71).
Unterschiede auch in Überschüssen ersichtlich
Aussagekräftiger als die Zahlen über die Umsatzentwicklung sind die Daten zu den Überschüssen, das heißt zum Umsatz abzüglich der Praxiskosten. Im vierten Quartal 2013 betrug der Überschuss aus (ärztlicher bzw. psychologischer) psychotherapeutischer Tätigkeit (vor Steuern und Altersvorsorgeabzug) 13.078 Euro (ein Plus von 2,3 Prozent), während der durchschnittliche Überschuss aller Ärzte 26.948 Euro betrug (ein Plus von vier Prozent) (S. 59).
Schlusslicht der Arztgruppen
Die Gruppe der Psychotherapeuten bildete ohnehin das Schlusslicht, auch bei den Praxisüberschüssen aller Arztgruppen. Im Jahr 2013 wurden die Psychotherapeuten noch weiter von der Gesamteinkommensentwicklung abgehängt.
Claus Gieseke
Zum vollständigen Honorarbericht der KBV: www.kbv.de