Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Newsletter Dezember 2018

NEUES AUS DEM VPP

TSVG: Neuigkeiten zum Gesetzentwurf
Die Petition gegen den Entwurf zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) wurde am 13. Dezember 2018 unter Unterstützung des VPP im Bundestag übergeben. Mit 197.170 Unterzeichnenden war es eine der erfolgreichsten Petitionen überhaupt. Der VPP bedankt sich bei allen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern. Am gleichen Tag wurde der Gesetzentwurf in erster Lesung im Bundestag gehört (Auszüge finden sich auf der VPP-Website). Alle Fraktionen rügten den Entwurf einhellig. Der massive Widerstand hat sich gelohnt!
Lesung
Widerstand

Update Telematik Infrastruktur
Seit Mitte Dezember 2018 ist der für die gängigen psychotherapeutischen Praxisverwaltungssysteme korrespondierende secunet-Konnektor auf dem Markt. Die Software-Häuser machen Druck, sofort Verträge zu unterzeichnen bzw. die TI-Komponenten zu bestellen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten! Die aktuelle Frist bis zum Unterzeichnen der Verträge/Bestellungen endet erst am 31. März 2019. Nur bei Vertragsunterzeichnung nach diesem Datum drohen Honorarkürzungen. Bezüglich der Finanzierungslücken hat der VPP bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angefragt. Der frisch eingetroffene Antworttext findet sich auf der VPP-Website. Dort gibt es auch weitere Empfehlungen und Forderungen des VPP. Außerdem finden Mitglieder auf der Homepage aktuelle Technik-Tipps zur TI.
Antworttext
Empfehlungen
Forderungen
Technik-Tipps

Zu Gast in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen
Nachdem die Stellungnahme zum Dokumentarfilm „Elternschule“ veröffentlicht wurde, nahm die betreffende Klinik Kontakt mit dem VPP auf und lud ihn ein. Eine gute Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen und all die Fragen zu stellen, die im Diskurs mit Fachkolleginnen und -kollegen in den vergangenen Wochen aufgetaucht waren. Das Gespräch mit dem verantwortlichen Diplom-Psychologen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Dietmar Langer führte Dr. Johanna Thünker (ein Bericht findet sich auf der VPP-Website). Erwähnenswert ist, dass keine andere Organisation, die sich öffentlich kritisch geäußert hatte und eingeladen wurde, diese Möglichkeit wahrnahm.
Bericht

VPP bezieht Stellung zu unseriösem Online-Angebot
Im Internet werden vermehrt Beratungs- und Therapieplattformen angeboten. Der VPP setzt sich dafür ein, dass hinter diesen Angeboten psychologische bzw. psychotherapeutische Kompetenzen stehen. Unlängst stießen wir auf ein Angebot, das diesen Mindeststandards nicht gerecht wird und bezogen Stellung. Der Anbieter selbst bekam die Möglichkeit, in einer Gegendarstellung seine Position zu verdeutlichen. Die Zweifel an der Kompetenz des Anbieters, der Helfenden auf der Plattform sowie der Transparenz konnten allerdings nicht ausgeräumt werden. Ein weiterer Fall, der deutlich macht, wie wichtig es ist, dass ein psychologischer Berufsverband bei der Orientierung im „Internet-Dschungel“ hilft. Ein wichtiges Instrument dazu können die BDP-Gütesiegel sein (Online-Beratung besteht bereits, Online-Therapie in Vorbereitung).
Stellung
Gegendarstellung

Stellungnahme zum G-BA Beschluss: Anerkennung der Systemischen Therapie
Mit seinem Beschluss vom 22. November 2018 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) den Nutzen sowie die Notwendigkeit der systemischen Therapie bei Erwachsenen anerkannt – eine Entscheidung, die der VPP begrüßt, wie aus einer Stellungnahme deutlich wird. Dies ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zur Zulassung der systemischen Therapie als psychotherapeutisches Richtlinienverfahren. Es ist vor allem ein Erfolg der systemischen Fachverbände deren Engagement und Anstrengung sich nun endlich auszuzahlen scheint.
Stellungnahme

Workshop für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger
Anfang Dezember kamen in Münster zwölf Aktive zusammen, um an einem Workshop zum Thema „Einstieg in die Berufspolitik“ teilzunehmen. Nach einer Übersicht über die Verbandsstruktur und einem kurzen Abriss zum historischen Hintergrund unseres Tuns durch Laszlo Pota fand ein Training zur Formulierung berufspolitischer Stellungnahmen mit einem externen Trainer (ehemaliger Chefredakteur der „Westfälischen Nachrichten“) statt, das zu manchem Aha-Effekt führte. Am zweiten Tag bildeten sich sektionsübergreifende Arbeitsgruppen, um sich mit der Situation der PiA (PsychotherapeutInnen in Ausbildung) und der Angestellten zu beschäftigen. Eine dritte Arbeitsgruppe begann mit der Überarbeitung der Homepage. Es war eine sehr produktive Veranstaltung, die der VPP andernorts sicher wiederholen wird.

Mehr Aktive. Mehr Bewegung.
Seit September 2018 gibt es das VPP-Projekt „Mehr Aktive. Mehr Bewegung“. Engagierte Mitglieder, die sich zwar nicht für ein Amt oder eine überdauernde Funktion berufen fühlen, aber sich zu konkreten Themen inhaltlich einbringen möchten, können dies in einer (sektionsübergreifenden) Arbeitsgruppe tun, etwa zu den Themen „PsychotherapeutInnen in Ausbildung (PiA)“, „Angestellte PsychotherapeutInnen“ oder „PsychotherapeutInnen ohne Kassenzulassung“. Auch soll an dieser Stelle noch einmal an den Eintrag in die VPP-ExpertInnendatenbank erinnert werden.
ExpertInnendatenbank

Der BDP braucht Expertise
Eine glaubwürdige und relevante Wahrnehmung unserer Profession ist wichtig, um unsere Berufsinteressen voranzubringen. Der BDP erhält täglich Anfragen von Medien, die Fachexpertise zu psychologischen Themen suchen. Um möglichst schnell reagieren zu können, wurde eine ExpertInnendatenbank aufgebaut, in die sich jedes Mitglied mit seinen Fachkompetenzen eintragen kann.
ExpertInnendatenbank

BERUFSPOLITISCHES

Bundesregierung lehnt TSVG-Entwurf ab
In der Unterrichtung durch die Bundesregierung zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) heißt es zum Gesetzesentwurf allgemein: „Die Bundesregierung lehnt den Vorschlag ab.“ Zu Art. 1, Nr. 51, Buchst. b (gestufte und gesteuerte Versorgung für die psychotherapeutische Behandlung) heißt es: „Die Bundesregierung wird prüfen, ob eine Anpassung erforderlich ist.“
Unterrichtung
TSVG-Entwurf

KBV und VV unterstützen Psychotherapeutinnen und -therapeuten
In der achten Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) beschloss selbige am 7. Dezember 2018 die Resolution zur Zurückweisung des Gesetzesentwurfs für ein Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) in der vorliegenden Form. Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV: „Wir werden in dieser Angelegenheit die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten nicht im Regen stehen lassen.“ Ein Bericht des VPP von der Veranstaltung findet sich auf der VPP-Website.
Vertreterversammlung
Resolution
Bericht

Zweifel an Argumenten für TSVG
Die Bundespsychotherapeutenkammer, die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und der Gemeinsamer Bundesausschuss widersprechen Minister Jens Spahns Thesen, die einen Bedarf an einem gesteuerten Zugang zur Psychotherapie untermauern sollten.
widersprechen

Rücklagen der Kassen deutlich höher als nötig
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und das Bundesgesundheitsministerium kritisieren das Rücklageverhalten der gesetzlichen Krankenversicherungen, das mit 21 Milliarden Euro das Vierfache der Mindestreserven betrage, scharf. „Das Geld gehört in die Versorgung“, verlangt KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
Kassenärztliche Bundesvereinigung

Petition gegen den Ausschluss wichtiger Lehrinhalte
Eine studentische Petition fordert, dass neben der Verhaltenstherapie auch tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie wieder fachlich qualifiziert in das Studium integriert werden.
Petition

FACHLICHES

Folgen der Depression für Partnerschaft und Familie
Das „Deutschland-Barometer Depression“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zeigt massive Folgen der Erkrankung auf Partnerschaft und Familie.
„Deutschland-Barometer Depression“

Auswirkungen von Qi Gong auf depressives Gedächtnis
Eine neue Forschungsarbeit belegt positive Auswirkungen bestimmter Qi Gong-Übungen auf das Gedächtnis depressiver Patientinnen und Patienten.
Forschungsarbeit

Betroffene teilen Erfahrungen und geben Depression eine Stimme
Die neue multimediale, interaktive Website www.die-mitte-der-nacht.de der Stiftung Deutsche Depressionshilfe lässt an Depression erkrankte Menschen zu Wort kommen, informiert aber auch in ExpertInnen-Clips über die Erkrankung.
www.die-mitte-der-nacht.de

Homosexualität als Risikofaktor
Eine Studie der University of Manchester zeigt: Homosexuelle und bisexuelle Studierende weisen ein höheres Risiko für Selbstverletzungen und Suizidversuche auf.
Studie

Aufruf zur Studienteilnahme
Eine interkulturell ausgerichtete Dissertation vergleicht Erstkontakt und angewandte therapeutische Verfahren bei britischen und deutschen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.
Dissertation

AUS DEN REGIONEN

Bayern

Erfolgreiche Workshops „Datenschutz ganz praktisch“
Der VPP Bayern hat zusammen mit der BDP-Landesgruppe im Dezember zwei Workshops zum Thema „Datensicherheit“ durchgeführt. Unter der Leitung von Dietmar Leciejewski konnten die Teilnehmenden an eigenen Laptops die vorgestellten Maßnahmen gleich praktisch erproben. Beide Veranstaltungen fanden großen Anklang und waren direkt ausgebucht.

Mecklenburg-Vorpommern/Mitteldeutschland

Wahlen zur Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer
Im Herbst fand die vierte Wahl zur Kammerversammlung der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer statt. Erstmals kooperierte der VPP/BDP mit anderen Verbänden, namentlich mit der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und dem Bundesverband Vertragspsychotherapeuten (bvvp). Vom VPP gingen zwei Kandidatinnen und Kandidaten an den Start; einer schaffte den Sprung in die Kammer. Wir gratulieren Hans-Jürgen Papenfuß aus Mecklenburg-Vorpommern zu seiner Wahl. Er ist Psychologischer Psychotherapeut, war langjährig tätig als gerichtlicher Sachverständiger und ist seit 1993 JVA-Beamter.

Allgemein

Regionaler Austausch
Nicht in jedem Bundesland gibt es eine Regionalvertretung, und auch der Wunsch nach kleinräumigem Austausch, etwa im Sinne eines „TherapeutInnen-Stammtisches“ lässt sich immer wieder hören. Wer sich für seine Region mehr Austausch wünscht, kann sich in der VPP-Bundesgeschäftsstelle (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden, die gerne bei der Suche nach weiteren interessierten Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

TERMINE

Würzburger Psychotherapiekongress
Vom 11. bis 13. Januar 2019 findet der 2. Würzburger Psychotherapiekongress unter dem Motto „Vielfalt selbst erfahren“ statt.
Psychotherapiekongress

Neujahrsfrühstück der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen
Am 20. Januar 2019 lädt die BDP-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen nach Essen zu ihrem traditionellen Neujahrsfrühstück.
Neujahrsfrühstück

Curriculum „Psychotraumatherapie mit EMDR“
Im Februar 2019 startet das Curriculum „Psychotraumatherapie mit EMDR“. Die Fortbildungsreihe mit sieben Modulen ermöglicht, vorhandenes Wissen systematisch zu erweitern und traumatherapeutische Methoden kennenzulernen, die verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologisch fundierte und andere Psychotherapieverfahren auf effektive Weise ergänzen.
„Psychotraumatherapie mit EMDR“

Curriculum „Psychologische Lerntherapie“
Im März 2019 startet das Curriculum „Psychologische Lerntherapie“. Es ermöglicht den Erwerb psychologisch fundierter Kenntnisse sowie Kernkompetenzen für eine eigenständige Tätigkeit als Lerntherapeutin bzw. Lerntherapeut sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen.
„Psychologische Lerntherapie“

Psychologie in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung
Am 22. und 23. März 2019 findet in Ebsdorfergrund-Frauenberg die 69. Tagung der Fachgruppe „Psychologie in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung“ statt.
Tagung

Seminarprogramm 2019 ab sofort erhältlich
Das neue Seminarprogramm 2019 der Deutschen Psychologen Akademie ist Anfang Dezember erschienen. Wie immer liegt ein wesentlicher Schwerpunkt im Bereich der Klinischen Psychologie und Psychotherapie.
Seminarprogramm 2019