Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Bericht JZ: Offensive Psychische Gesundheit

Psychische Erkrankungen haben das Image der Außenseiter-Erkrankungen längst abgelegt. Allein 2018 fehlten in Unternehmen Arbeitnehmer aufgrund psychischer Erkrankungen an 90 Millionen Tagen. 42% der Frührenten sollen durch psychische Erkrankungen bedingt sein.
Mit der „Offensive Psychische Gesundheit“ wollen die Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, für Arbeit und Soziales und für Gesundheit das Thema psychische Erkrankungen enttabuisieren und die Präventionsangebote in Deutschland besser vernetzen. Offenheit im Umgang mit psychischer Belastung, Stress und Erschöpfung soll gefördert werden, insbesondere am Arbeitsplatz, in Schulen, in Ausbildungen und im Privatleben. Rund 50 weitere Behörden und Organisationen sind an dem Partnerprogramm beteiligt, unter anderem die gesetzlichen und privaten Krankenkassen, die Rentenversicherung, Unfallversicherungsträger und Berufsgenossenschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Psychologinnen- und Psychologen- sowie Psychotherapeuten- und Psychotherapeutinnen-Verbände sowie Bündnisse und Betroffeneneinrichtungen im Bereich Psychische Gesundheit.
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) begrüßt den Start der Offensive. Kritik gibt es von den Linken. Jutta Krellmann (MdB) bemängelt die Offensive als nicht ausreichend. Sie fordert eine „Anti-Stress-Verordnung“ mit klaren Regeln, bei der krankmachende Arbeitsbedingungen von Beginn an konsequent vermieden würden.

Informationen zur Offensive und Materialien für den Betrieb sind auf der Seite der „Initiative neue Qualität der Arbeit“ (INQA) zu finden.