IN EIGENER SACHE
VPP im BDP erweitert Bundesvorstand
Auf der letzten VPP-Vertreterversammlung konnte der VPP-Bundesvorstand um Uschi Gersch als Beisitzerin mit dem Zuständigkeitsbereich GKV erweitert werden. Außerdem wurde ein weiteres Vorstands-Ressort explizit für die nicht KV-betroffenen niedergelassenen Kollegen eingerichtet. Derzeitiger VPP-Bundesvorstand: Heinrich Bertram, Berlin, Vorsitzender; Eva Schweitzer-Köhn, Berlin, stellvertretende Vorsitzende; Hans Werner Stecker, NRW, Vorstandsmitglied; Uschi Gersch, NRW, Vorstandsmitglied.
BERUFSPOLITIK AKTUELL
VPP bedankt sich für gute Beteiligung an Kostenerhebungsstudie
Die durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit der Kosten- und Strukturerhebung für 2005 beauftragte Firma Prime Networks meldet, dass über 1900 verwendbare Fragebögen eingegangen sind, ca. 1000 von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Dieses hervorragende Rücklaufergebnis ist sicher darauf zurückzuführen, dass die psychotherapeutischen Berufsverbände mit großem Einsatz für die Teilnahme an der Studie geworben hatten. Der VPP-Bundesvorstand bedankt sich ausdrücklich bei allen teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen. Die Auswertungsergebnisse, von denen man sich solide Zahlen hinsichtlich der Kosten ambulanter psychotherapeutischer Praxistätigkeit verspricht, sind in Kürze zu erwarten, ein Bericht folgt. Die KBV wird mit den Ergebnissen der Studie in die Verhandlungen mit den Krankenkassen zum EBM 2008 gehen.
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WEITERE NACHRICHTEN
Bedauerliche OLG-Entscheidung: Nur 20 Stunden Psychotherapie im Jahr
Am 15. Juni 2007 hat das Oberlandesgericht Koblenz entschieden, dass eine Klausel privater Krankenversicherungen, die Psychotherapie auf nur 20 Stunden pro Jahr zu begrenzen, wirksam ist (Az. 10 U 770/06). Der VPP im BDP bedauert diese Entscheidung und stellt die Frage, inwieweit man unter diesen Bedingungen noch eine der jeweiligen Indikation angemessene kontinuierliche Psychotherapie durchführen kann. Außerdem betont die stellvertretende VPP-Vorsitzende Eva Schweitzer-Köhn: "Umso wichtiger, dass wir im GKV-WSG die Aufnahme einer Formulierung erreichen konnten, die im Basistarif die Leistungen in Art, Höhe und Umfang entsprechend den Leistungen in der GKV vorsieht." Erfreulich ist bzgl. der OLG-Entscheidung eigentlich nur, dass sie nicht rechtskräftig, sondern dass der Rechtsstreit unter dem Aktenzeichen IV ZR 178/07 beim BGH anhängig ist.
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VPP befragt private Krankenversicherer zur ambulanten Psychotherapie
Grundsätzlich stehen einzelne Private Krankenversicherungen in der Kritik bezüglich ihres Leistungsangebots im Bereich der ambulanten Psychotherapie. So haben einige Versicherer die Gleichstellung zwischen Ärztlichen und Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten noch nicht vollzogen. Nach einem Test der Zeitschrift FINANZTEST, Ausgabe 12/2006, böten viele Privatversicherer bei der ambulanten Psychotherapie "deutlich schlechtere Leistungen als die gesetzlichen Kassen". Vor diesem Hintergrund führt der VPP im BDP derzeit eine Befragung bei privaten Krankenversicherern zum Leistungsverhalten in der ambulanten Psychotherapie durch, um seinen Mitgliedern eine entsprechend aktualisierte Übersicht zur Verfügung stellen zu können.
Probatorische Sitzungen gleich wichtig aber weniger wert
Am 29.8.2007 wurde in Kassel die Sprungrevision der KV Baden-Württemberg gegen das Urteil des SG Reutlingen vom 10.05.2006 zur Frage des für probatorische Sitzungen zu zahlenden Punktwerts verhandelt. Der 6. Senat des BSG gab der Sprungrevision statt und änderte das erstinstanzliche Urteil entsprechend ab. BDP-Rechtswalt Jan Frederichs: "Es bleibt offenbar bei der Sachlage, dass probatorische Sitzungen zwar genauso wichtig wie später Therapiesitzungen sind, aber geringer honoriert werden dürfen. Das Bundessozialgericht wollte sich mit seiner jüngsten Entscheidung am 29.8. leider nicht dem vorinstanzlichen Urteil des SG Reutlingen anschließen, wonach probatorische Sitzungen wie Therapiesitzungen honoriert werden müssen."
Ausführlicher Kommentar
BMG-Forschungsgutachten zur Psychotherapeuten-Ausbildung
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat ein Forschungsgutachten ausgeschrieben, um die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) evaluieren zu lassen. Darauf aufbauend sollen Vorschläge für die zukünftige Ausbildung von Psychotherapeuten erarbeitet werden. Das Projekt soll eine Laufzeit vom 1. Januar 2008 bis zum 31. März 2009 haben. Anlass des Gutachtens sind vor allem die Umgestaltungen der psychologischen und pädagogischen Studiengänge durch den Bolognaprozess (Bachelor-Master-Systematik). Aus den damit veränderten Zugangsvoraussetzungen zur PP- und KJP-Ausbildung resultieren Probleme, die eine Änderung des Psychotherapeutengesetzes notwendig machen. Im Vorfeld der Gutachten-Ausschreibung hatte der BDP/VPP gegenüber dem BMG differenziert zu wesentlichen Aspekten der Psychotherapeuten-Ausbildung Stellung genommen.
NEUES AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN
Ende Oktober: Seminar Qualitätsmanagement in Berlin
"Einführung von Qualitätsmanagement (QM) in der Psychotherapeutischen Praxis" lautet der Titel einer Fortbildung, die am 26. und 27.10. in Berlin stattfindet. Zielgruppe des Seminars sind in ambulanter Praxis niedergelassene Psychologische und Ärztliche PsychotherapeutInnen sowie Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen. Unter Leitung von Beatrice Piechotta, Düsseldorf, geht es um Grundlagen von Qualitätsmanagement, einen Überblick über die verschiedenen QM-Modelle und die Vermittlung von Kenntnissen, um die gängigen QM-Systeme, wie z.B. QEP, in der Praxis einzuführen. Die TeilnehmerInnen erarbeiten außerdem geeignete QM-Prozesse für ihre Praxis. Bereits vorhandene Maßnahmen zur Überprüfung und Weiterentwicklung der Qualität können als Bausteine des Praxis-QM integriert werden. Schließlich lernen die TeilnehmerInnen, ein individuell auf ihre Praxis zugeschnittenes QM-Handbuch zu erstellen. Termin: Freitag, 26.10. von 15.00 bis 20.45 Uhr, Samstag, 27.10. von 9.00 bis 15.45 Uhr. Gebühr: 290 Euro, für BDP-Mitglieder 240 Euro.
Anmeldung/Information
Landespsychotherapeutentag Niedersachsen am 20. Oktober
Der diesjährige Landespsychotherapeutentag des VPP-Landesfachverbandes Niedersachsen findet am 20. Oktober 2007 in Hannover statt. Das Programm:10:30-13.00: Mitgliederversammlung (u.a.Vorstandswahlen), 14:00-17.30:.Traumalösende ressourcenorientierte Stabilisierungstherapie, Referentin: Elisabeth Kernen, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Veranstaltungsort: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Berliner Allee 22, 30175 Hannover, Raum 419. Nähere Informationen: Heiner Hellmann, Vorsitzender des VPP-LFV Niedersachsen, Struckberg 33, 28790 Schwanewede, Tel.: 04209-931660 oder 0511/691881.
PSYCHOTHERAPEUT(INN)EN IN AUSBILDUNG
Achtung: PiA bitte beim VPP melden!
Alle Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA), die Mitglied im BDP sind, können teilhaben an diversen Informationsangeboten des VPP im BDP, welcher die Interessen der PiA nach innen und außen vertritt. Für PiA-Mailinglisten, Mitgliederauskünfte und individuelle Beratungen ist die Mitgliedschaft in der Sektion VPP Voraussetzung. Diese ist kostenfrei, sofern das BDP-Mitglied den VPP als erste Sektion wählt. Achtung: Bei Interesse an weiteren Informationen finden PiA hier Vordrucke für eine E-Mail oder ein Fax an die VPP-Bundesgeschäftsstelle, um in die PiA-Mailingliste aufgenommen zu werden, den Newsletter zu abonnieren, den Quartalsbrief zu bestellen, Kontakt zu anderen Psychotherapeuten in Ausbildung aufzunehmen oder sich gezielt über den VPP/BDP zu informieren.
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AUSBLICK
Evidenzbasierte Psychotherapie? Wenn schon, dann richtig!
Zum inhaltlichen Auftakt des berufspolitischen Herbstes wird in den nächsten Tagen ein Beitrag von Prof. Dr. Gottfried Fischer, Leiter der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Neuen Gesellschaft für Psychologie, veröffentlicht mit dem Titel: "Evidenzbasierte Psychotherapie? Wenn schon, dann richtig!" Mit diesem Beitrag im Netz (ab 5.10.) und in der Oktoberausgabe des "Report Psychologie" möchte der VPP erneut die Debatte um die Kriterien der Evidenzbasierten Psychotherapie anregen und fortführen.