Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter Juli 2006

BERUFSPOLITIK AKTUELL:
GEMEINSAMER BUNDESAUSSCHUSS ÄNDERT PSYCHOTHERAPIE-RICHTLINIEN

Kommentar zum G-BA-Beschluss
Jetzt ist es also vollbracht: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Änderung der Psychotherapierichtlinien beschlossen, die im Vorfeld heftig und kontrovers diskutiert worden waren. Erste Stellungnahme der stellvertretenden Bundesvorsitzenden des VPP, Eva Schweitzer-Köhn.

Gemeinsamer Bundesausschuss hat entschieden
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 20.6. in Düsseldorf weit reichende Standards für die psychotherapeutische Behandlung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beschlossen. Demnach soll künftig die Zulassung als Psychotherapeut zur vertragsärztlichen Versorgung davon abhängig gemacht werden, dass eine Qualifikation für ein psychotherapeutisches Verfahren nachgewiesen werden kann, mit dem mindestens die am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen behandelt werden können, nämlich Depressionen, Angststörungen und so genannte somatoforme Störungen. Zum Artikel.

Übrigens: VPP-Interviews jetzt im Netz und in Kürze im Report
Die im Juni-Newsletter angekündigten Interviews mit Prof. Dr. Horst Kächele, Universität Ulm, und Prof. Dr. Dietmar Schulte, Ruhr-Universität Bochum, können Sie nun entweder sofort auf unserer Webseite oder in Kürze in der August-Ausgabe des "Report Psychologie" nachlesen.

WEITERE NACHRICHTEN

109. Deutsche Ärztetag
Der 109. Deutsche Ärztetag hat einen Beschluss gefasst zur "Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen: gegen Stigmatisierung - für Stärkung der ärztlichen Psychotherapie". Den ersten Teil kann der VPP nur vorbehaltlos unterstützen, der zweite Teil der Entschließung bedarf eines Kommentars durch den Bundesvorstand: Lesen Sie selbst!

Vierteljährlicher "Rundbrief"
Zusätzlich zur Veröffentlichung des monatlichen Newsletters plant der VPP einen vierteljährlichen "Rundbrief" an VPP-Mitglieder und VPP-Interessenten. Insbesondere Psychologische Psychotherapeuten, die nicht auf den "Internet-Zug" aufgesprungen sind, sollen regelmäßig auf dem Postweg über berufspolitische Aktivitäten des Verbandes informiert werden.

Weitere QM-Seminare im Herbst
Zur konkreten Umsetzung der Qualitätsmanagement-Richtlinie veranstaltet die Deutsche Psychologen Akademie (DPA) zusammen mit dem VPP am 27. und 28. Oktober ein weiteres QM-Seminar in Berlin und am 17./18. November eines in Köln. Die Veranstaltung ist gedacht für niedergelassene Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, s.: www.dpa-bdp.de .Die DPA organisiert auch in anderen Regionen in Kooperation mit den LFV Seminare. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Ihren Landesfachverband. Warum der VPP die aktive Gestaltung des Qualitätsmanagements für wichtig hält.

NEUES AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

Bayern: LFV beteiligt sich an Muster-Honorarklage
Der VPP-Landesfachverband Bayern beteiligt sich an einer Muster-Honorarklage gegen die KVB vor dem Sozialgericht München, an der insgesamt neun Berufs- und Fachverbände beteiligt sind. Außerdem wurde Brigitte Morgenstern-Junior, Vorsitzende des VPP-LFV Bayern als ehrenamtliche Richterin an das Landesgericht München berufen und ist damit die erste Psychologische Psychotherapeutin in diesem Amt in der Geschichte des Gerichts.

Hessen: Ergebnisse der Kammerwahlen
Bei den Kammerwahlen in Hessen konnte die Liste "Psychotherapie in Hessen VPP-BDP" nur noch zwei Sitze in der Vertreterversammlung für sich verbuchen. Auch hat die Gesamtkonstellation "Kleeblatt" Verluste hinnehmen müssen. Erfreulich dagegen ist das Abschneiden des Koalitionspartners "Psychodynamische Liste" und "Psychodynamische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie". Gemeinsam mit diesen beiden Listen verfügen die Listen der Kleeblattverbände über eine rechnerische Mehrheit in der Kammerversammlung (17 von 32), so dass eine Koalition zwischen diesen Verbänden möglich ist. Dies teilt VPP-LFV-Vorsitzender Hans Bauer, Vizepräsident der Psychotherapeutenkammer Hessen, mit.

Nordrhein-Westfalen: Proteste bei KVWL erfolgreich
Laut Auskunft der KV Westfalen-Lippe (KVWL) wird der Punktwert für die nicht genehmigungspflichtigen Leistungen für die Betriebskrankenkassen ab 1. Quartal 2006 von 0,5 auf 3,1 erhöht. Das wird zur Folge haben, dass sich auch der Punktwert der anderen Primärkassen verändern wird. Den Hintergrund bildeten massive Proteste durch aktive KollegInnen - auch des VPP bzw. des BDP - bei der KVWL, die Information der Patienten und vor allem die Information der Sachbearbeiter der Krankenkassen vor Ort. Zum Artikel.

Nordrhein-Westfalen: Neuer LFV-Vorstand gesucht!
Bei der Mitgliederversammlung (MV) des VPP-Landesfachverbandes NRW fand sich niemand dazu bereit, den Vorstand zu übernehmen, nachdem der alte Vorstand bereits anderthalb Jahre über seine dreijährige Amtszeit hinaus kommissarisch tätig war. Die MV hat deshalb Norbert Häcker und Hans-Werner Stecker damit beauftragt, neue Vorstandsmitglieder zu suchen. Bis auf weiteres sind die beiden außerdem offiziell vom BV mit der Führung der Geschäfte des Landesfachverbands betraut. Ziel ist es, aus der großen Mitgliederzahl heraus neue, auch jüngere Kräfte für die Leitungsaufgaben des Verbandes gewinnen zu können, ohne dass die Arbeit des größten, sehr aktiven LFV brachliegt.

Hamburg: Aktueller Widerspruch gegen KV-Honorarbescheid
Auf der Webseite des VPP-Landesfachverbandes Hamburg kann ein Muster für einen Widerspruch gegen den Honorarbescheid der KV Hamburg heruntergeladen werden.

Berliner Überregionalen Symposium für Psychosenpsychotherapie
Berlin: Zum Berliner Überregionalen Symposium für Psychosenpsychotherapie laden Dr. Dorothea von Haebler und Prof. Dr. Andreas Heinz am 21./22.10. an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Campus Mitte ein. Der methodenübergreifende Dialog findet in Zusammenarbeit mit der Überregionalen Weiterbildung in analytischer Psychosentherapie München, dem VPP, der Berliner Psychotherapeutenkammer und anderen Vertretern aller Berufsgruppen, die an der Behandlung psychotischer Patienten mitwirken, statt.