BERUFSPOLITIK AKTUELL
Neuer Vorstand des BDP hat seine Arbeit aufgenommen
An der Spitze des BDP, des größten deutschen Psychologenverbandes, stehen seit Januar 2011 Sabine Siegl als Präsidentin sowie Dr. Michael Krämer und Heinrich Bertram als Vizepräsidenten. Die Wahl des Bundesvorsitzenden des VPP, Heinrich Bertram, in den Vorstand des BDP ist ein deutliches Signal an alle Psychologischen PsychotherapeutInnen, dass ihnen der BDP weiterhin eine berufspolitische Heimat bietet und dass der größte psychologische Berufsverband in Deutschland auch den Berufsstand der Psychologischen PsychotherapeutInnen sowie die PiA vertritt. Für die berufspolitische Vertretung der Approbierten und der PiA ist im BDP - wie bisher - die Sektion VPP im BDP zuständig.
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KV Berlin: Eva Schweitzer-Köhn zur stellvertretenden Vorsitzenden der Vertreterversammlung gewählt
Auf der konstituierenden Sitzung am 13. Januar 2011 wurden der Radiologe Dr. Jochen Treisch zum neuen Vorsitzenden der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin sowie die Psychologische Psychotherapeutin Eva-Maria Schweitzer-Köhn mit 31 Stimmen zur stellvertretenden VV-Vorsitzenden gewählt. Es gab keine Gegenkandidaten zu Eva Schweitzer-Köhn. Die stellvertretende Bundesvorsitzende des VPP und Kandidatin mit der höchsten Stimmenzahl der Liste „Psychotherapie Berlin“ wird damit die Nachfolge der Allgemeinärztin Dr. Gabriela Stempor antreten.
Die VPP-Funktionärin Schweitzer-Köhn will mit ihrer Kandidatur demonstrieren, dass die Psychologischen PsychotherapeutInnen bereit sind, Verantwortung in der KV zu übernehmen. Sie betonte im Anschluss an die Wahl: „Es ist mehr als angemessen, dass die PsychotherapeutInnen in einer wichtigen Funktion in der KV beteiligt werden.“ Die PsychotherapeutInnen hatten bei der Wahl zur KV-Vertreterversammlung eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als die ÄrztInnen. Eva Schweitzer-Köhn hatte die höchste persönliche Stimmenzahl (600). In ihrem Amt möchte sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden für eine faire und sachliche Diskussion in der VV sorgen.
Die Vertreterversammlung ist das höchste Beschlussgremium der KV und bereitet alle Beschlüsse vor und stimmt sie ab. Sie repräsentiert die rund 8500 niedergelassenen Berliner Ärzte und Psychotherapeuten. Die Legislaturperiode der im November 2010 neu gewählten Vertreterversammlung begann mit der Übergabe der Amtsgeschäfte am Donnerstag offiziell und geht bis 2016. In der nächsten Sitzung der Vertreterversammlung am 27.01.2011 wählen die 40 Delegierten den Vorstand der KV Berlin für die kommenden sechs Jahre.
WEITERE NACHRICHTEN
Versorgung psychisch Kranker durch Pharmafirmen?
Auf der Grundlage des AMNOG (Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes, verabschiedet am 11.11.2010 im Bundestag) wurde ein erster Vertrag zwischen der AOK und dem „Institut für Innovation und Integration im Gesundheitswesen“ (I3G GmbH), einer Tochtergesellschaft der Janssen-Cilag, in Niedersachsen geschlossen. „Gewinnorientierte Unternehmen, die im Gegensatz zu Ärzten und Psychotherapeuten nicht an eine Berufsordnung gebunden sind“, können nun die Behandlung von psychisch kranken Menschen direkt mitgestalten, problematisiert BPtK-Präsident Rainer Richter am 3.12.2010 diese neue Vertragsmöglichkeit auf der Grundlage des AMNOG. Ende 2010 haben verschiedene Psychotherapeutenverbände gegen den „Ausverkauf der Psychiatrie“ protestiert und eine entsprechende Resolution der DGSP unterstützt. Auch der VPP ruft dazu auf, noch bis zum 31. Januar die Resolution zu unterzeichnen. www.psychiatrie.de/dgsp/article/Resolution_der_DGSP.html
Infos zu Ambulanten Kodierrichtlinen
Informationen und Erklärungen zu den Ambulanten Kodierrichtlinien finden sich im Mitgliederbereich der VPP-Homepage:
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Dachverband Deutschsprachiger PsychosenPsychotherapie (DDPP): Gründungskongress vom 6. bis 8. Mai 2011 in Berlin
Der Gründungskongress des DDPP, in welchem auch der VPP engagiert ist, wird vom 6. bis zum 8. Mai 2011 an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Charitéplatz 1 in Berlin stattfinden. Der DDPP ist ein Zusammenschluss von Psychiatern, Nervenärzten und Psychotherapeuten. Er ist auch offen für andere Berufsgruppen, die in der Behandlung psychotisch kranker Menschen psychotherapeutisch qualifiziert tätig sind. Er vertritt psychodynamische, verhaltenstherapeutische, familiendynamische und systemische Therapieformen im deutschsprachigen Raum. Zum Gründungskongress sind alle Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten herzlich eingeladen.
www.charite.de/psychiatrie/aktuelles/Gruendungskongress-DDPP.pdf
LSG NRW festigt Zulässigkeit der Nachfolge von Psychotherapeuten auf Arztzulassung
Das LSG NRW hatte am 21.6.2010 in einem Eilverfahren darüber zu entscheiden, ob der von einem ärztlichen Psychotherapeuten in ein MVZ eingebrachte Praxissitz mit einem psychologischen Psychotherapeuten als MVZ-Angestellten gem. 103 Abs.4a SGB V fortgesetzt werden kann (L 11 B 26/09 KA ER). Die positive Entscheidung ist zu begrüßen und festigt die Rechtsprechung, nach der prinzipiell nicht ausgeschlossen ist, dass die Praxis bzw. die vertragsärztliche Tätigkeit eines Arztes von einem Psychologischen Psychotherapeuten fortgeführt werden kann, wenn beide derselben Arztgruppe im Sinne des Bedarfsplanungsrechts angehören. Ausführlich:
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Neben Teilzulassung als Psychotherapeut ist „Nebenbeschäftigung“ bis zu 26 Stunden pro Woche möglich
Neben der Teilzulassung als Psychotherapeut ist eine „Nebenbeschäftigung“ von bis zu 26 Stunden pro Woche möglich. Dies entschied das Bundessozialgericht (BSG) am 13.10.10. Bislang liegt erst der Terminbericht vor. Darin heißt es: „... Das SG hat zu Recht die Entscheidung des Berufungsausschusses bestätigt, dass der Kläger nach § 20 Abs. 1 Ärzte-ZV nur nach Reduzierung seiner Tätigkeit als Beamter in einer Strafvollzugseinrichtung zur psychotherapeutischen Versorgung zugelassen werden kann.“ Die Aufhebung der Bedingung, das Dienstverhältnis auf 26 Wochenstunden zu reduzieren, kann der Kläger nicht beanspruchen. Auch ein hälftiger Versorgungsauftrag iS des § 19a Ärzte-ZV kann nicht neben einer vollzeitig ausgeübten Tätigkeit wahrgenommen werden.
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Innovationspreis für Früherkennung psychischer Erkrankungen
Mit dem Innovationspreis für Früherkennung und Prävention will die KKH-Allianz innovative und anwendungsorientierte Arbeiten und Ergebnisse aus deutschen Forschungseinrichtungen sowie von Praktikern prämieren. Bei der Ausschreibung für das Jahr 2011 können nur Arbeiten eingereicht werden, die innovative Ansätze aus dem Themengebiet der psychischen Erkrankungen darstellen, wie sie im Kapitel V der ICD 10 definiert sind. Das Preisgeld beträgt insgesamt 24.000 Euro.
www.kkh-allianz.de/index.cfm?pageid=3500
MITTEILUNGEN AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN
Kammerwahlen in Hamburg: „Integratives Bündnis für psychische Gesundheit“
In diesen Tagen treffen die Wahlunterlagen für die Kammerwahl in Hamburg bei den Wählern ein. Wahltag ist der 18. Februar, bis zu diesem Tag müssen die Wahlzettel beim Wahlausschuss der Kammer eingegangen sein. Zur Wahl stellt sich u.a. die Liste „Integratives Bündnis für psychische Gesundheit“, dies ist ein Bündnis aus dem BDP/VPP mit der LUP (Liste Unabhängiger Psychotherapeuten), dem BVVP und weiteren Fach- und Berufsverbänden. Den Wahlaufruf finden Sie hier:
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OPK-Wahl im Januar 2011: VPP kandidiert in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern kandidiert VPP-Landesvertreter Otto P. Rendenbach für die Wahl zur 2. Kammerversammlung der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer. Näheres zu seiner Person und seinen berufspolitischen Ziele ist auf der VPP-Homepage nachzulesen – verbunden mit dem Wahlaufruf: „Bitte geben Sie alle drei Stimmen in Mecklenburg-Vorpommern dem Kandidaten des VPP: Otto Rendenbach.“
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IM BLICKPUNKT
VPP-Stellungnahme zum KBV-Konzept zur Reform der Bedarfsplanung
In der aktuellen Ausgabe des „Report Psychologie“ nimmt Eva Schweitzer-Köhn, stellvertretende Bundesvorsitzende des VPP im BDP, kritisch Stellung zu Überlegungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die bisherige Bedarfsplanung zu reformieren. Was dieses vorläufige Konzept für die Psychotherapeuten und die psychotherapeutische Versorgung bedeuten würde, erklärt Schweitzer-Köhn auch unter Bezug auf das Berliner Konzept der Lebensweltlich orientierten Räume (LOR). Fazit ihres ausführlichen Berichts: Um eine bedarfsgerechte Versorgungsplanung zu bewerkstelligen, wären als Grundlage unbedingt aktuelle Messzahlen zur Morbidität der Bevölkerung erforderlich.