Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter März 2010

BERUFSPOLITIK AKTUELL

Honorare im Basistarif: GKII fordert Nachverhandlung
Seit 1. Januar 2009 besteht eine gesetzliche Versicherungspflicht. Seitdem muss von allen privaten Krankenversicherungen der Basistarif angeboten werden, der eine nach Art, Umfang und Höhe mit den Leistungen der GKV vergleichbare ärztliche und psychotherapeutische Versorgung umfasst.
Am 28.01.2010 wurden nun die Honorare für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen im Basistarif vereinbart. Die psychotherapeutischen Leistungen sind dabei deutlich zu schlecht bewertet: Die Gebührensätze des Abschnitts G der GOÄ/GOP sind auf höchstens das 1,2fache des Gebührensatzes beschränkt, das bedeutet z.B. ein Honorar von 48,26 € für eine tiefenpsychologisch fundierte oder analytische Therapiesitzung, für eine Sitzung VT 52,46 €. Die im GKII zusammengeschlossenen PsychotherapeutInnenverbände haben in einem gemeinsamen Schreiben an die KBV diese nun aufgefordert  nachzuverhandeln, da mit diesen Honoraren "die Vergütungsstrukturen vergleichbarer Leistungen aus dem vertragsärztlichen und privatärztlichen Bereich und die wirtschaftlichen Interessen der Vertragsärzte" nicht berücksichtigt sind, wie es § 75 SGB V vorschreibt.
Artikel

WEITERE MITTEILUNGEN AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Niedersachsen: Drei Sitze für Hellmann, Zuschlag und Bittner-Lorenz
Der Wahlvorschlag "BDP/VPP. Psychologische PsychotherapeutInnen" hat drei Sitze (= 143 Stimmen) von 30 Sitzen für die Psychologischen Psychotherapeuten (PP) in der Kammerversammlung erhalten. Gewählt worden sind: Heiner Hellmann (77 Stimmen), Dr. Bernd Zuschlag (19) und Marie-Luise Bittner-Lorenz (18). Ersatzmitglieder: Dr. Georg Franzen (16) und Reinhild Zenk (13). Durch das Wahlergebnis hat der BDP/VPP wieder Gruppenstatus erreicht. Wir dürfen in allen Ausschüssen der Kammer vertreten sein sowie einen Delegierten für die BPtK stellen. Wir danken unseren Wählerinnen und Wählern sehr herzlich!Am 24.04.2010 tritt die neue Versammlung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Die Amtsperiode beträgt 5 Jahre.
Artikel

LFV Baden-Württemberg: KV-Wahlen bis zum 26.7.2010
Bei den KV-Wahlen werden die Mitglieder der Vertreterversammlung und die der vier Bezirksbeiräte gewählt. In die Vertreterversammlung gewählt werden können insgesamt fünf PP/KJP, in die Bezirksbeiräte jeweils ein PP/KJP. Die Wählerlisten liegen innerhalb der Aufbewahrungsfrist vom 14. bis zum 27. April 2010 am Wahlort Stuttgart am Sitz der Kassenärztichen Vereinigung Baden-Württemberg aus. Wahlvorschläge können vom 17. bis 31. Mai 2010 eingereicht werden. Sie müssen von mindestens 15 anderen Wahlberechtigten unterstützt werden.
Artikel

LFV Berlin: Große Resonanz auf Veranstaltung zu Jobsharing, Praxisabgabe, hälftige Versorgungsaufträge
Ca. 150 Teilnehmer besuchten im Februar eine Veranstaltung, zu der der VPP-Landesfachverband Berlin ins Haus der Psychologie eingeladen hatte. Es sei das Ziel des VPP, so Eva Schweitzer-Köhn, die vorhandenen Praxissitze zu erhalten und auszulasten und die Kolleginnen und Kollegen dahingehend zu informieren und zu sensibilisieren. Es ginge darum, Praxen nicht einfach auslaufen zu lassen am Ende der Berufstätigkeit, sondern rechtzeitig Sorge zu tragen für die Übergabe, damit die Zulassungen nicht verfallen. In Anbetracht der Tatsache, dass Berlin nach den Regeln der Bedarfsplanung ein "überversorgter" Planungsbezirk ist, ist der Übergang der Zulassung an die Übergabe einer bestehenden "fortführungsfähigen" Praxis gebunden. Ansonsten gibt es keine Neuzulassungen, außer derzeit im Rahmen der Mindestquote für KJPT.Jan Frederichs stellte die rechtlichen und formalen Bedingungen für das Jobsharing und die Praxisübergabe vor. Die Vortragsfolien und weitere Informationsquellen zu den Themen sind auf der Website des VPP im Mitgliederbereich unter dem Punkt Praxisabgabe zu finden.
Artikel

AUSBLICK

Report Psychologie: Psychotherapie außerhalb des SGB V
Die Psychotherapie außerhalb des SGB V - z.B. im Rahmen von Berufsgenossenschaften, Unfallversicherungen, Rentenversicherung, Reha und KJHG - stellt ein wichtiges Arbeitsfeld für Psychotherapeuten dar. In diesen Bereichen finden sich auch Arbeitsfelder für Freie Therapeuten und Kollegen mit Fachkunde. Dr. Juliana Matt konstatiert in ihrem Beitrag in der April-Ausgabe des "Report Psychologie": "Psychotherapeuten werden von den Berufsgenossenschaften zunehmend mehr als Behandlungspartner angefragt und wertgeschätzt."