Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter September 2006

BERUFSPOLITIK AKTUELL I: GESUNDHEITS- UND VERGÜTUNGSREFORM

VPP stellt Forderungen an die Gesundheits- und Vergütungsreform
An die Gesundheitsreform wie auch die Reform der Vergütung der Vertragsbehandler und Vertragsbehandlerinnen stellt der VPP-Bundesvorstand eine Reihe von Forderungen. Auf jeden Fall müsse die Psychotherapie als Regelleistung im Leistungskatalog der GKV erhalten bleiben. Auch bei den "Hausarztmodellen" sei das Erstzugangsrecht zur Psychologischen Psychotherapeutin/zum Psychologischen Psychotherapeuten zu gewährleisten. PsychotherapeutInnen sollten befugt sein, PatientInnen bei Bedarf direkt in stationäre psychotherapeutische, psychosomatische oder psychiatrische Einrichtungen einzuweisen. So lauten drei der insgesamt 15 Forderungen, die komplett nachzulesen sind.

VPP sucht Gespräch mit Gesundheitspolitischen Sprechern aller Fraktionen
Der VPP-Bundesvorstand hat mit den Gesundheitspolitischen Sprechern aller Bundestagsfraktionen Kontakt aufgenommen, um den o.g. aktuellen Forderungen des VPP an eine Gesundheitsreform und die Reform der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Versorgung Nachdruck zu verleihen. Ein erstes Gespräch führten Eva Schweitzer-Köhn und Heinrich Bertram, VPP-Bundesvorstand, am 21. August mit Frank Spieth, Gesundheitspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion "Die Linke". Dabei unterstrichen sie u.a. die dringende Notwendigkeit, der Psychotherapie und den Psychotherapeuten in den von Spieth positiv angeführten Modellen der Integrierten Versorgung bzw. anderen lokalen/regionalen Gesundheitsnetzwerken einen fachlich angemessenen Platz einzuräumen.
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BERUFSPOLITIK AKTUELL II: ÄNDERUNG DER PSYCHOTHERAPIE-RICHTLINIEN

Kommentar zur Beanstandung der PT-Richtlinienänderung durch das BMG
Die vom G-BA geheim geplanten und schließlich beschlossenen Änderungen der Psychotherapie-Richtlinien hatten seit März die Gemüter vieler PsychotherapeutInnen erhitzt. Doch trotz massiver Kritik aus der Profession wurden die Änderungen vom G-BA wie geplant beschlossen. Das BMG hatte regulär eine zweimonatige Frist zur Beanstandung. Diese Zeit nutzten wiederum 10 PsychotherapeutInnenverbände - koordiniert durch den VPP - , um das BMG auf ihre grundsätzlichen Bedenken zu den Änderungen hinzuweisen. Das BMG hat die Psychotherapierichtlinien-Änderung am 15. August tatsächlich in weiten Teilen beanstandet und sich vielen Argumenten der BPtK und der PsychotherapeutInnenverbände angeschlossen. Die beanstandeten Teile können nun nicht in Kraft treten. In einem aktuellen Kommentar geht die stellvertretende Bundesvorsitzende des VPP im Einzelnen auf die Beanstandungen des BMG und die Bedeutung der Opposition innerhalb der PsychotherapeutInnenschaft ein.
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Psychotherapeutenverbände: Korrekturbedarf bei Psychotherapie-Richtlinien
Mit Schreiben vom 14. August hat der VPP im Namen einer Reihe von Psychotherapeutenverbänden das Bundesministerium für Gesundheit darum gebeten, die gemeinsame Stellungnahme in die Beratung der am 20. Juni durch den G-BA beschlossenen Änderung der Psychotherapie-Richtlinien einzubeziehen. Korrekturbedarf sehen die Psychotherapeutenverbände insbesondere in drei Punkten: Einengung auf drei zu überprüfende Indikationsbereiche, mangelnde Berücksichtigung von Störungen der ICD 10 Kategorie F 54, Einordnung eines wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahrens als Methode in andere Vertiefungsverfahren.
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BMG beanstandet Änderung der Psychotherapie-Richtlinien
Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit Schreiben vom 15. August gegenüber dem Gemeinsamen Bundesausschuss die am 20. Juni beschlossene Änderung der Psychotherapie-Richtlinien in zwei Punkten beanstandet und schließt sich damit in weiten Teilen der Argumentation von Bundespsychotherapeutenkammer und Psychotherapeuten-Verbänden an.
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NEUES AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

Niedersachsen: Landespsychotherapeutentag Ende Oktober
Am 28. Oktober führt der VPP-Landesfachverband Niedersachsen seinen jährlichen LandespsychotherapeutInnentag in Hannover durch - mit der Mitgliederversammlung des LFV Niedersachsen von 10.30 bis 13 Uhr und der Veranstaltung "Transkulturelle Psychotherapie" von 14 bis 18 Uhr. Referent ist Prof. Dr. med. Nossrat Peseschkian. Informationen und Anmeldung: VPP-LFV Niedersachsen, Struckberg 33, 28790 Schwanwede. Telefon: 0 42 09 - 63 16 60, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

INFORMATIONEN ZUR BERUFSPRAXIS

Bewertungsausschuss: Doppelsitzungen können abgerechnet werden
Ab 1. Oktober können laut Beschluss des Bewertungsausschusses Doppelsitzungen bei allen drei Richtlinienverfahren abgerechnet werden - im Rahmen einer Verhaltenstherapie auch drei- bis vierstündige Sitzungen, sollte z.B. eine Konfrontations- oder Reizexpositionsbehandlung erforderlich sein. Damit ist die fachlich nicht plausible EBM-Beschränkung auf einstündige Behandlungseinheiten ad acta gelegt.
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Seminar Qualitätsmanagement in Berlin
"Einführung von Qualitätsmanagement (QM) in der Psychotherapeutischen Praxis" lautet der Titel eines Seminars, das von der Deutschen Psychologen Akademie in Kooperation mit dem VPP Ende Oktober in Berlin veranstaltet wird. Unter Leitung von Beatrice Piechotta werden am 27. und 28. 10. 14 Unterrichtseinheiten für niedergelassene Psychologische und Ärztliche Psychotherapeut(inn)en sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut(inn)en angeboten. Info und Anmeldung.

AUSBLICK

VPP-Vertreterversammlung im Zeichen des Haushalts 2007
Im Mittelpunkt der Vertreterversammlung des VPP am 9. und 10. September in Hannover steht der Haushalt für 2007. Nach dem Bericht des Bundesvorstandes und dem Bericht aus den Ländern werden außerdem Ersatzdelegierte gewählt und Anträge für die Delegiertenkonferenz besprochen.