Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

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Geschrieben von Online-Redakteur

Aktionstag der Psychotherapeuten: Es reicht! Für gerechte Honorare und Gleichbehandlung

Erstmals haben sich alle Verbände der Psychologischen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten sowie der ärztlichen Psychotherapeuten und Psychiater zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um bei einem gemeinsamen Aktionstag am 25. September 2014 in Berlin zu demonstrieren. Sie wenden sich gegen die fortlaufende Benachteiligung bei der Honorierung und gegen die Ungleichbehandlung im System.

„Seit Jahren sind wir psychotherapeutisch Tätigen mit großem Abstand die Schlusslichter in der Einkommensskala aller Arztgruppen. Unsere Praxen erwirtschaften – bei gleichem Arbeitseinsatz - nur knapp mehr als die Hälfte des Überschusses somatischer Praxen.
Es gilt offensichtlich der Grundsatz: Je näher am Patienten, desto schlechter bezahlt. Das wollen wir nicht mehr hinnehmen!"

Als jüngstes Beispiel nennen die Verbände die Untätigkeit des paritätisch von Kassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) besetzen Bewertungsausschusses, der entge-gen seiner eigenen Vorgabe nicht zum 30. Juni 2014 für die antragspflichtigen psychothera-peutischen Leistungen überprüft hat, „ob die seit dem 1. Januar 2009 gültige Bewertung dieser Leistungen die angemessene Höhe der Vergütung psychotherapeutischer Leistungen sicherstellt“.

Auch die fortlaufende Nichtbeachtung von höchstrichterlichen Urteilen des Bundessozial-gerichts (BSG) zur Vergütung psychotherapeutischer Leistungen sei nicht länger hinnehmbar, betonen die Verbändevertreter.

Mit einem großen Demonstrationszug vom Potsdamerplatz zum Bundesministerium für Gesundheit am 25. September machen die Psychotherapeuten auch für die breite Öffentlichkeit sichtbar, dass die dringend benötigte Versorgung mit psychotherapeutischen Leistungen auf Dauer nicht gewährleistet ist, sollten sich die Grundlagen von Vergütung und Gleichbehandlung mit den anderen Arztgruppen im System nicht grundlegend verbessern.

Fortlaufende Informationen zum Aktionstag finden Sie unter:
www.aktionstag-psychotherapie.de im Internet.

Aktionstag Psychotherapie 25.09.2014
Verlauf des Aktionstages:

Pressekonferenz
(Gesonderte Einladung folgt)
11 Uhr
Octavus Office & Service Berlin GmbH
Raum Chopin
Potsdamer Platz 11, 10785 Berlin

12.00 – 12.30 Uhr
Treffen am Potsdamer Platz (Hauptplatz S-Bahnhof an der grünen Uhr) und Ausgabe der T-Shirts

12.50 Uhr
Auftakt & Begrüßung

13.00 Uhr
Start des Demonstrationszuges

16.00 Uhr
Abschlußkundgebung vor dem BMG

 Route

  • Leipziger Straße
  • Friedrichstraße
  • Dorotheenstraße
  • Wilhelmstraße
  • Luisenstraße
  • Reinhardtstraße (GKV Spitzenverband)
  • Friedrichstraße (Abschluskundgebung BMG)

Unterstützende Verbände
Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation e. V. (AVM)
Berufsverband der approbierten Gruppenpsychotherapeuten (BAG)
Berufsverband der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten e.V. (bkj)
Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands e.V. (BPM)
Berufsverband der Psychologischen Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker (BPP in der DGPT)
Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)
Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP)
Bundesverband der Krankenhauspsychotherapeuten (BVKP)
Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e.V. (bvvp)
Bundesvereinigung Verhaltenstherapie im Kindes- und Jugendalter e.V. (BVKJ)
Deutsche Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie e.V. (DFT)
Deutscher Fachverband für Psychodrama e. V. (DFP)
Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP)
Deutsche Gesellschaft für Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie (D3G)
Deutscher Dachverband Gestalttherapie für approbierte Psychotherapeuten e.V. (DDAGP)
Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH)
Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP)
Deutsche Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK)
Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie (DGPs)
Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und –forschung (DGPSF)
Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung e.V. (DGfS)
Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie (DGSPS)
Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF)
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)
Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG)
Deutsche Psychologische Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie (DPGG)
Deutsche PsychotherapeutenVereinigung e.V. (DPtV)
Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV)
Deutscher Fachverband für Verhaltenstherapie (DVT)
Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP)
Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V. (GwG)
Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (M.E.G.)
Neue Gesellschaft für Psychologie (NGfP)
Systemische Gesellschaft (SG) Deutscher Verband für systemische Forschung, Therapie,
Supervision und Beratung e.V.
Spitzenverband ZNS (SPiZ)
Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Deutschland e.V.
(VAKJP)
Verband Psychologischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im BDP e.V.
(VPP im BDP)
Verband für Integrative Verhaltenstherapie (VIVT)

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Geschrieben von Online-Redakteur

Statement von Eva-Maria Schweitzer-Köhn zum Aktionstag

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich begrüße Sie alle sehr herzlich auch im Namen der Veranstalter und der unterstützenden Verbände hier in Berlin und danke Ihnen, dass Sie sich auf den - für manche weiten - Weg gemacht haben zu diesem bundesweiten Aktionstag für gerechte Honorare für die Psychotherapie!
Zu diesem Aktionstag hat ein sehr breites Bündnis von Berufsverbänden aufgerufen:
es sind die Verbände der Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, der ärztlichen PsychotherapeutInnen, der FachärztInnen für psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie der Psychiater und Nervenärzte und der PsychotherapeutInnen in Ausbildung. Damit ist ein großartiges Bündnis all der Fachgruppen gelungen, deren Gemeinsamkeit die zuwendungsintensive Behandlung der Patientinnen und Patienten ist.
Diese zuwendungsintensive Behandlung wird nach wie vor und fortwährend ungerecht schlecht vergütet, sodass PsychotherapeutInnen sich seit Jahren am unteren Ende der Einkommensskala der Arztgruppen befinden, gleich gefolgt von den Psychiatern.
Dabei wissen wir, dass Psychotherapie hilft, das ist vielfach belegt und  dass Psychotherapie  Kosten spart an anderer Stelle im Gesundheitssystem. Der Bedarf ist da und ist groß. Das erleben wir tagtäglich in unseren Praxen.
Die PatientInnen sollen schnelleren Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe bekommen. Das ist eine Forderung  an uns. Das wollen wir gerne leisten, aber dafür müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden!
15 Jahre ist das erste 10-Pfennig-Urteil her, das PsychotherapeutInnen vor dem Bundessozialgericht erstritten haben und immer noch kommen die Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung ihrer Pflicht nicht nach, die Angemessenheit der Vergütung psychotherapeutischer Leistungen zu überprüfen und für eine gerechte Honorarverteilung zu sorgen.
Unsere Rechte werden fortwährend missachtet! Wir sind nach wie vor gezwungen, regelmäßig Widersprüche gegen die Honorarbescheide einzulegen und in jahrelangen Gerichtsprozessen unsere Rechte einzuklagen.
Es reicht!
PsychotherapeutInnen könnten selbst mit maximal ausgelasteter Praxis nicht den kalkulatorischen Arztlohn erreichen, der dem EBM zugrunde liegt. Ähnlich geht es den Psychiatern.
Wir fordern: Gleiches Geld für gleiche Leistung!
Wir fordern jetzt von der Politik, die gerechte Honorierung der zeitgebundenen psychotherapeutischen Leistungen endlich eindeutig zu regeln. Wir brauchen den gesetzlichen Schutz für alle zeitgebundenen Leistungen.
Wir fordern: Honorargerechtigkeit: Jetzt!

Eva Schweitzer-Köhn

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Unzufriedenheit der Psychotherapeuten mit dem Einkommen wächst deutlich

Der Ärztemonitor 2014 zeigt deutlich, dass Psychotherapeuten zunehmend unzufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation sind. Während der Großteil der Ärzte mit ihrem monatlichen Einkommen zufrieden ist (60%), tun dies nur 42% der Psychotherapeuten. Die Einkommenszufriedenheit der Ärzte ist in den letzten Jahren sogar gestiegen, wohingegen sie bei den Psychotherapeuten um fast 20% abnahm.

Angesichts dieser Entwicklung mahnt der VPP erneut die gesetzlich vorgegebene Angleichung der Honorare von Psychotherapeuten und Fachärzten an. Die prozentuale Honorarsteigerung führt dazu, dass die Schere der Einkommensunterschiede immer größer wird. Dieser Trend erreicht nun für die psychotherapeutisch tätigen Kollegen ein derartiges Ausmaß, das nicht länger hingenommen werden kann.

Trotz der deutlichen Unzufriedenheit mit dem Einkommen äußerten die befragten Psychotherapeuten eine große Zufriedenheit mit dem Beruf an sich. Die Honorarungleichheit stellt jedoch zunehmend eine Bedrohung für die Attraktivität der psychotherapeutischen Tätigkeit dar, die angesichts der steigenden Anzahl psychisch erkrankter Menschen nicht hinnehmbar ist.

Ausführliche Informationen und eine Bewertung der Ergebnisse des neuen Ärztemonitors finden Sie in der nächsten Ausgabe der „VPP Aktuell“.

Rebecca Uhlich
Fachreferentin des VPP

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Bedarfsgerechte Versorgung: das neue Gutachten des Sachverständigenrates

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hat in seinem Gutachten 2014 festgestellt, dass die aktuelle Versorgungssituation im ambulanten Bereich an vielen Stellen nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht. In einigen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) gibt es eine Überversorgung an bestimmten Fachärzten; in anderen Regionen liegt der Versorgungsgrad unter 100 Prozent. Allein in vier KVen ist „von einem Mangel an Psychotherapeuten“ auszugehen.

Welche Empfehlungen der Sachverständigenrat aus seinen Erkenntnissen ableitet, lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von report psychologie.

Rebecca Uhlich
Fachreferentin des VPP

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Geschrieben von Online-Redakteur

25.9.2014: Aktionstag in Berlin wegen ungelöster Honorarsituation

Uns hatten in den letzten Tagen Anfragen von Mitgliedern erreicht: was ist nun mit der Neuberechnung unserer Honorare im Bewertungsausschuss? Dazu müssen wir leider mitteilen:
Im Ergebnis ist der Bewertungsausschuss seiner Aufgabe nicht nachgekommen, die angemessene Höhe der Vergütung psychotherapeutischer Leistungen zum angekündigten Stichtag am 30 Juni zu überprüfen.
Aufgrund der Hinhaltetaktik und den Versuchen, jegliche Nachzahlung der uns zustehenden Honorare zu verhindern, und der damit nach wie vor ungelösten Honorarsituation ist am 25.09.2014 ein Aktionstag in Berlin geplant.
Geplant ist unter anderem ein Demonstrationszug, eingebettet in weitere Aktivitäten und intensive Öffentlichkeitsarbeit als gemeinsame Aktion möglichst vieler Verbände.
Der VPP wird diese wichtige Aktion natürlich unterstützen. Wir hoffen, dass viele KollegInnen nach Berlin kommen werden. Weitere Informationen erhalten Sie in einer späteren Mail.

Also: Save the Date: Aktionstag Berlin 25.September.

Ich hoffe, wir sehen uns dann! Bis dahin wünschen wir Ihnen allen einen schönen Sommer!
Ihr VPP-Bundesvorstand

Eventuell möchten Sie den Termin mit einem Kongress verbinden?
Vom 25. bis 29. September 2014 findet an der Freien Universität Berlin der 2. Kongress der Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT) statt. Unter dem Titel „Zeitkrankheit Depression“ sollen aktuelle Perspektiven der Humanistischen Psychotherapie präsentiert und diskutiert werden.
Die Online-Anmeldung ist über die Homepage der AGHPT möglich.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.aghpt.de/index.php/kongress2014
VPP ist Mitglied in der AGHPT und unterstützt diesen Kongress.